Andi Tausch – At Home

Die herausragenden Qualitäten des jungen Gitarristen Andi Tausch sind schon seit längerem bekannt. Als Mitbegründer der Band „The Flow“ in den vergangenen Jahren das weite Feld des Jazz experimentell und genreübergreifend bewandernd, präsentiert der gebürtige Tiroler am 31. März im Innsbrucker Treibhaus nun sein erstes, ausschließlich aus seiner Feder stammendes Programm. „At Home“, so der Titel dieses, zeigt den vielseitigen Jazzmusiker auf der Suche nach seiner ganz eigenen Klangsprache, die, führt man sich das offene Musikverständnis dessen Gitarristen vor Augen, sich als eine ungemein abwechslungsreiche und vielschichtige offenbart. Begleitet wird Andi Tausch von einem hochklassig besetzten Ensemble bestehend aus dem international gefeierten Jazzpianisten Aaron Parks, dem Bassisten Matthias Pichler und dem Schlagzeuger Tommy Crane.

Der inzwischen nach Wien übersiedelte Gitarrist, der unter anderem 2005 bis 2007 in Basel bei Wolfgang Muthspiel studiert hat und nun schon seit geraumer Zeit europaweit in verschiedenen Formationen als Sideman seine Lorbeeren verdient, zählt zu jenen Vertretern der jungen Jazzgeneration, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das weite Feld der Musik vollkommen  losgelöst von allen traditionellen Begrifflichkeiten zu bearbeiten. Alleine schon die Namen der MusikerInnen und Bands, mit denen Andi Tausch in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet hat, wie etwa die Jean-Paul Brodbeck Group, Manu Delago, Georg Breinschmid, Philipp Nykrin, Lovely Rita, SK Invitational oder Tristan Schulze, zeigen deutlich, dass es sich bei dem gebürtigen Tiroler um einen Künstler handelt, der in seinem Schaffen ein sehr breites stilistisches Spektrum abzudecken in der Lage ist.

Das primäre Ziel des Gitarristen ist es, in welchem Kontext auch immer, sich des Korsetts des Festgeschriebenen zu entledigen. Andi Tausch agiert als eine Art kreativer Freigeist, auf den vor allem das Unkonventionelle und Ungewöhnliche einen große Anziehungskraft ausüben. So lässt er in seine ungemein facettenreiche und von einem betörend warmen Klang getragene musikalische Sprache genauso Elemente des traditionellen Jazz einfließen, wie auch solche der vielen freien experimentellen Spielformen. Auch scheut 1984 geborene Instrumentalist nie davor zurück, seine Fühler hin zur Elektronik oder Popmusik auszustrecken. Es ist vor allem diese Selbstverständlichkeit, mit welcher er aus den einzelnen Versatzstücken ein rundes Ganzes formt, die beeindruckt. Niemals das große Virtuosentum heraushängend, lässt er seine Musik, weit weg von aller Kopflastigkeit, einfach nur fließen.

Das Konzert in Innsbruck gibt Liebhabern des modernen Jazz also eine schöne Gelegenheit, sich mit einem weiteren hoffnungsvollen und begnadeten Musiker der neuen Generation, von dem man mit Sicherheit auch in Zukunft noch so einiges zu hören bekommen wird, bekannt zu machen. (mt)

Foto Andi Tausch: Robert Aebli

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