Wie ertönt der Klang eines Instrumentes in der freien Natur, also nicht in der Enge eines Clubs oder in einer Konzertsaal-Umgebung, wo er doch durch die Wände zurückgeworfen, nicht in die Weite hinaus schallen kann. Keinerlei Begrenzungen solcher Art finden sich vor allem in den luftigen Höhen auf den Bergen und Hochebenen, wo Lukas Kranzelbinder, Mario Rom und Herbert Pirker auch ihr Projekt ALMRAUSCH[EN] ansiedeln. Die drei Musiker wollen hörbar machen, wie anders sich Klänge ausbreiten, stehen ihnen keine, oder wenn, dann nur natürliche Hindernisse im Wege, auf welche Weise diese reflektiert oder gebrochen und zuletzt auch anders wahrgenommen werden. Passend zur dieser ungewöhnlichen Aufführungssituation, beschreiten die jungen Jazzer auch musikalisch eigenwillige Pfade. Sie nehmen sich des traditionellen Liedguts Kärntens an und führen dieses im Geiste der freien Interpretation einem neuen musikalischen Kontext zu. Erleben kann man das Klangspektakel ALMRAUSCH[EN] am 26. September im Rahmen des derzeit laufenden Transformale-Festivals auf der Turracher Höhe. Tags zuvor, am 25. September, stimmen sich die drei Musiker, die auch das Trio Mario Rom`s Interzone bilden, mit einem Indoor-Konzert im Hotel Hochschober ein.
Dass es Lukas Kranzelbinder (Bass), Mario Rom (Trompete) und Herbert Pirker (Schlagzeug) eher auch unkonventionell mögen, haben sie in ihren unterschiedlichen Projekten, auch in ihrem gemeinsamen Trio Mario Rom`s, ja schon des Öfteren unter Beweis gestellt. Sich immer auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen befindend, stellt es für sie eine Selbstverständlichkeit dar, auch das Ungewöhnliche zu versuchen. Und das nicht nur im musikalisch-stilistischen Sinne. Mit ihrem Projekt ALMRAUSCH[EN], welches nun in den Bergen Kärntens zu Aufführung gebracht wird, wollen sie ein nicht alltägliches konzertantes Erlebnis ermöglichen, eines einer klanglichen Ursprünglichkeit und Unmittelbarkeit nämlich. Auf irgendwelche Hilfsmittel soundtechnischer Art verzichtet das Trio ganz, einzig der reine Klang ihrer Instrumente soll zum Ertönen gebracht werden.
Hinweis: Mit dem Abspielen des Videos laden sich sämtliche Cookies von YouTube.
Es sind hauptsächlich, aber nicht nur, traditionelle Lieder aus des südlichen Bundesland, welche sie bearbeiten und in ihrem eigenen Stil, der gekennzeichnet ist von einer unüberhörbaren Liebe zum freien, von allen Einschränkungen befreiten Spiel, neu interpretieren. Lukas Kranzelbinder, Mario Rom und Herbert Pirker lassen kunstvoll und variantenreich den alpinen Sound auf jenen des urbanen Jazz treffen, fügen zu diesem ohnehin schon sehr facettenreichen Mix Einflüsse aus anderen Spielformen hinzu und formen sich aus all dem Unterschiedlichen einen Klangsprache, die allem Schubladendenken auf erfrischend undogmatische Weise widerläuft. Eine spannende Sache. (mt)