ALASAC & Marilies Jagsch im Rieder KiK

ALASAC & Marilies Jagsch im Rieder KiK

Mit A Life, A Song, A Cigarette ist am 2. Feber eine der vielversprechendsten heimischen Formationen im Rieder KiK zu Gast. Die Band konnte innerhalb kurzer Zeit eine recht ansehnliche Fangemeinde erspielen. Kein Wunder, trifft ihre Mischung aus elegantem Singer/Songwriter-Pop und Indierock im Moment hierzulande doch genau ins Schwarze. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch die Songwriterin Marilies Jagsch, die mit “Obituary for a Lost Mind” ihr Erstlingswerk am Start hat.

Das junge Wiener Sextett konnte mit seinem im letzten Jahr veröffentlichten Debütalbum “Fresh Kills Landfill” Kritiker wie Fans gleichermaßen begeistern. Nicht wenige bescheinigen der Band auch für die Zukunft eine verheißungsvolle Karriere. Wüsste man nicht, dass es sich in diesem Fall um ein österreichisches Gruppe handelt, so könnte man fast annehmen, eine amerikanische Band wäre hier am Werken. Wie kaum eine andere heimische Combo verstehen es A Life, A Song, A Cigarette, Lieder zu schreiben, die trotz ihrer Verspieltheit und Vielschichtigkeit niemals das Ziel aus den Augen verlieren und sofort ins Ohr gehen. Da wechseln sich Pop und Folk in Sekundentakt ab, spröde akustische Gitarren treffen auf verspielte Keyboardmelodien und über allem thront ein unter die Haut gehender mehrstimmiger Gesang. Ein fast jeder Song auf dem Album hat Hitpotential und braucht keinerlei internationalen Vergleich scheuen.

 

Für die Kompositionen hauptverantwortlich zeigt sich Sänger Stephan Stanzel, der es ausgezeichnet versteht mit seiner zerbrechlich klingenden Stimme, den Songs einen sehr individuellen melancholischen Charakter zu verleihen. Zusammen mit seinen Bandkollegen Hannes Wirth, Philipp Karas, Martin Knobloch, Daniel Grailach und Lukas Lauermann stand der Bandleader in der noch kurzen Karriere bereits mit Größen wie Jason Molina, Two Gallants, Shout out Louds oder The New Pornographers auf der Bühne. Das soll A Life, A Song, A Cigarette erst einmal jemand nachmachen.

 

Sozusagen eine Art Heimspiel hat die in Wien lebende aber in Ried geborene Songwriterin Marilies Jagsch. Im Gepäck mit dabei hat die im Moment noch als Geheimtipp gehandelte Musikerin ihr Debütalbum “Obituary for a Lost Mind” (Asinella Records), welches für ein Erstlingswerk überraschend reif klingt. So strahlen die Songs trotz einer eher melancholischen Grundstimmung dennoch einen gewissen Hoffnungsschimmer aus. Es ist vor allem die Stimme, mit der die junge Musikerin im Stande ist, unterschiedlichste Stimmungen zu erzeugen. Dazu gesellt sich eine sehr reduzierte Instrumentierung, die den Sound noch zerbrechlicher erscheinen lässt. Live erhält die Musikerin Unterstützung von Konstantin Jagsch, Lukas Lauermann und Stephan Stanzel. Man kann durchaus davon ausgehen, dass von Marilies Jagsch auch in Zukunft noch so einiges zu hören sein wird.

Michael Ternai

 

Foto ALASAC : Alex Augustin
Foto Marilies Jagsch: Mario Lang