AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN AUS POP/ROCK/ELEKTRONIK (05/2020)

Die neuesten Album- und Single-Releases aus dem österreichischen Pop-, Rock- und Elektronik-Sektor hat Antonia Seierl zusammengefasst. 

Wandl – „Double Exposure“
(Affine Records; VÖ: 15.5.2020)

Cover “Double Exposure”

Nach dem Erfolg seines Debütalbums, legt der Wiener Produzent und Vokalist WANDL mit seiner neuen Single „Double Exposure“ nun nach: mit verzögerten Melodien und down-tempo Beats, atmosphärisch hallenden Synths und Stimmfetzen fühlt sich der Track an wie ein verschlafener Sonntagmorgen – betäubt, traumhaft schön. Der Mix aus R’n’B und Ambient gelingt dem 25-jährigen ausgesprochen gut, kein Wunder, dass Bilderbuch ihn als Support für ihre Deutschland-Tour mitgenommen haben.

WANDL (Facebook)

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Pia Basey – „Love Destruction“
(Panta R&E; VÖ: 30.4.2020)

Cover “Love Destruction “

Rap gepaart mit Trap liefert die Musikerin PIA BASEY in ihrem neuen Song „Love Destruction“: verzerrte Stimme, die Lyrics raushaut bei denen man sich nicht ganz sicher ist ob die dargestellte Wut sich gegen sich selbst oder eine andere Person richtet, unterstützt von Sitar-Klängen und einem Kick der – wenn man die Boxen ein bisschen lauter dreht – schon man das Trommelfell zittern lässt. Wie verdammt cool sie ist, beweist Pia übrigens im dazugehörigen Musikvideo – hier kann man unironisch sagen: Hi, Girl-Crush!

Pia Basey (Facebook)

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Mother’s Cake – „Toxic Brother“
(The Orchard Music/Membran; VÖ: 15.5.2020)

Cover “Toxic Brother”

Sie sind wieder da: also, nicht dass sie jemals weg gewesen wären, aber dass die Tiroler Rock-Band MOTHER’S CAKE eine Single released hat, ist immer einen Freudenschrei wert. Das sagen auch die Klicks auf YouTube – 4000 Klick in 24 Stunden? Okay, ja, „Toxic Brother“ geht halt auch wirklich ins Ohr. High-Energy wie eh und je, das Musikvideo weird wie sonst was, und eigentlich kriegt man nur noch Lust die Burschen live zu sehen. Wer dieser Tage etwas mit sich selbst kämpft, wird sich in dem Release mehrfach selbst finden – aber keine Sorge, wenn man das Lied oft genug hört kämpft man nur noch mit dem Ohrwurm und dem Drang auf der Tanzfläche herumzuspringen.

Mother`s Cake (Facebook)

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KŒNIG – „CHOP ZD“
(Ventil Records; 11.5.2020)

Albumcover "Messing"
Albumcover “Messing”

Der Meister der Trommeln – die Rede ist natürlich von keinem geringerem als KŒNIG aka Lukas König – hat als Vorboten auf sein bald erscheinendes Soloalbum „Messing“ den Song „CHOP ZD“ inklusive Musikvideo veröffentlicht. Wie intensiv ein rein drum-basierter Track sein kann, beweist der Release allemal, easy listening geht anders, aber dafür hört man das Lied auch nicht. Der Song wirkt erst in Kombination mit dem Video so richtig – eine analoge Laser-Show von Bernhard Rasinger, die gemeinsam mit KOENIGs Drum-Komposition ein audio-visuelles Erlebnis vom Feinsten bietet. Also einfach anschauen, und genießen.

Laub Records / KŒNIG

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Cloud Cloud – „Love“
(Cloud Cloud Records; VÖ: 7.5.2020)

Cover “Love”

Einen sommerlich-schönen Song liefert das neue Indie-Duo von Marten Kaffke (Kids’n’Cats) und Katja Seiffert: was würde man für die Liebe aufgeben? Eine in feine Gitarrenmelodien verpackte Liebeserklärung, irgendwie romantisch, aber trotzdem melancholisch. Das dazugehörige Musikvideo unterstützt die unterschwellige Melancholie des Songs – stürmende See, self-made Charakter und verblasste Farbgebung verkünden schon vor Anfang der Sommerliebe ihr baldiges Ende.

Cloud Cloud

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Gebenedeit – „Falsche Sau“
(Problembär Records; VÖ: 8.5.2020)

Cover “Falsche Sau”

Bündelt man literarische Wutergüsse mit einer repetitiven, aber trotzdem nicht aus dem Kopf gehenden Gitarrenmelodie, erhält man die neue Single „Falsche Sau“ von der Band GEBENEDEIT. Ein bisschen Nina Hagen, ein bisschen Berthold Brecht, ein bisschen Thomas Bernhard, und ein bisschen klingt es auch wie der Titelsong eines ur-österreichischen Films. Egal wie simpel der Song auf den ersten Hinhörer scheinen mag – im Text liegt die Musik, und der geht ins Ohr wie sonst was. Für Wutanfälle tauglich, aber auch, wenn man einfach nur ein bisschen schmunzeln will.

Gebenedeit (Facebook)

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Downers & Milk – „Lovers.Almost“
(Eigenrelease; VÖ: 23.4.2020)

Cover Lovers.Almost

 

Nachdem sie bereits im November eine Single released haben, beglücken uns DOWNERS & MILK nun mit einem weiteren Song: „Lovers.Almost“ ist ein tragisch-melancholisches Stück Musik, das durch die kratzige, rauchige Stimme vom Sänger eine Wild West-Stimmung bekommt. Die Corona-Liebe ist in Realität doch nicht so schön? Naja – Lovers, almost. Ein bisschen düster, ein bisschen traurig, aber im richtigen Kontext beschwingt die Melodie sogar vielleicht ein bisschen. Wenn’s mit dem Lover schon nichts wurde – das Lied liebt man sicher nicht nur ‚almost‘.

Downers & Milk (Facebook)

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Surin Karu – „Schmuseverbot“
(lieb lied Records; VÖ: April 2020)

Cover “Schmuseverbot”

In Wien sieht man ja überall Leute mit Jutesackerl’n auf denen steht „Es keat vü mehr g’schmust“. Naja, in Corona-Zeiten eher schwierig. Das dachte sich auch die Sängerin SURIN KARU und hat sogleich den Song „Schmuseverbot“ geschrieben, den sie kürzlich auch veröffentlicht hat. Der Track ist überraschend tanzbar – herrscht nicht auch irgendwie Tanzverbot in diesen Zeiten? Für die nächste Zoom/Skype/FaceTime-Party hat man jedenfalls schon den nächsten Track: jo eh, „Schmuseverbot“ natürlich – so weit ist die Technik ja noch nicht.

Surin Karu (Facebook)

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Siamese Elephants – „Few Problems“
(Seayou Records; VÖ: 23.4.2020)

Cover “Few Problems”

Als Vorboten auf ihr Debütalbum, veröffentlichten die vier Burschen von SIAMESE ELPHANTS einen etwas zynischen, aber durch und durch humorvollen Song mit dem Titel „Few Problems“. Textlich eine Spielerei mit sogenannten ‚First World Problems‘, musikalisch ein Ohrwurm. Das dazugehörige Musikvideo passt haargenau dazu: man merkt, dass sich das Lied selbst nicht ganz ernst nimmt, und deswegen macht es auch so Spaß es anzuhören. Wenn das Album so wie die Single wird, haben wir bald „Few Problems“ – nämlich wie wir diese Ohrwürmer wieder loswerden.

Siamese Elephants (Facebook)

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Everything Everything – „In Birdsong“
(Infinity Industries LLP; VÖ: 24.4.2020)

Cover “In Birdsong”

Alles um die neue Single „In Birdsong“ von EVERYTHING EVERYTHING begann mit der Entdeckung der Theorie um das Bicameral Mind des Psychologen Julian Jayes: der Song ist ein erweitertes ‚back to the roots‘, ein mit Radiohead-Anleihen gespicktes Werk, das vom Vogelsang handelt. Hier steht der Vogelgesang für das Wiederaufkeimen der Natur: eine Hymne für Naturverbundenheit.

Everything Everything (Facebook)

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Color The Night – „Road“
(Hinterhof Records; VÖ: 27.3.2020)

Cover “Road”

Der Vorbote für das erste Album verspricht viel: die sechsköpfige Band veröffentlichte kürzlich ihre Single „Road“ inklusive Musikvideo, und das kann sich allemal sehen lassen. International haben’s die Sechs schon auf Playlists und Radios geschafft, am Video sieht man, dass sie ihren Stil ganz eindeutig gefunden haben. Es ist funky, tanzbar und abgespaced, man wird unweigerlich gut aufgelegt beim Anhören, singt mit (obwohl man die Lyrics nicht kann, eh klar) und schwingt das Tanzbein. Dass das Musikvideo ein größerer Aufwand war, sieht man ziemlich deutlich – deswegen unbedingt ansehen, es ist die Klicks auf jeden Fall wert.

Color The Night (Facebook)

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Zehrgaden – „Chronisch Immanent“ (Eigenrelease; VÖ: 1.5.2020)

Cover “Chronisch Immanent”

Nach 13 Jahren veröffentlichte der Wiener Musiker und Sounddesigner ZEHRGADEN nun endlich sein Album „Chronisch Immanent“: eine Wanderung durch Klangwolken, komplexe Soundstrukturen, die durch den Entstehungsprozess des Albums führen. Ob Elaborationen über das „Sammler“-Sein, den unweigerlich kommenden „Crash“ oder Erfahrungen als „Schmerzmittel Kid“, jeder Track ist eine kleine Reise für sich und fügt sich am Ende doch in die Reihe der anderen ein. So ist „Chronisch Immanent“ ein soundtechnisch ausgeklügeltes Werk, das mit den Texten durchaus nachdenklich stimmt.

Zehrgaden (bandcamp)

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