AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN AUS POP/ROCK/ELEKTRONIK

Die neuesten Album- und Single-Releases aus dem österreichischen Pop-, Rock- und Elektronik-Sektor hat Michael Ternai zusammengefasst.

ANT ANTIC – „Slow Down“
(Whoop)

Albumcover “Slow Down”

Ein Popsong tiefgründigen Inhalts, der aber nicht wie ein solcher daherkommt. Lauscht man der neuen Nummer von Tobias Koett alias ANT ANTIC könnte man meinen, es wären die leichten und konfliktfreien Fragen des Lebens, denen sich der mittlerweile in Berlin lebende Sänger und Produzent widmet, so ungezwungen fröhlich und optimistisch klingt „Slow Down“ dem ersten Eindruck nach. Doch es steckt dann doch mehr dahinter. Tobias Koett übt sich im Spiel mit Gegensätzen. Catchy Trompetenmelodien-Samples treffen und tanzbare Beats treffen auf einen Text, der fragt, was das ständige Trommelfeuer von Informationen und schlechten Nachrichten mit ihm macht. Ein schöner Appetitanreger für das 2020 erscheinende Album Good Vids, Vile Times“.

Ant Antic (Facebook)

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LIKE ELEPHANTS – „Askja“
(Las Vegas Records)

Albumcover “Askja”

Ein verträumt-melancholischer Sound, der einen in andere Dimensionen wegschweben lässt. Die oberösterreichische Indie-Pop-Band Like Elephants knüpfen mit ihrer neuen Nummer „Askja“ genau dort an, wo sie mit ihren letzten Veröffentlichungen aufgehört haben. Was sie zu ihrem Programm machen ist einmal mehr ein irgendwo zwischen New Wave, Post Punk und zeitgenössischem Dreampop angesiedelter Sound, der – getragen von feinen Melodien, weiten Synthieflächen und einer Menge Gefühl – richtig viel Atmosphäre erzeugt, eine, von der man sich liebend gerne einnehmen lässt.

Like Elephants (Facebook)

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MOLL – „Mannequin”
(Problembär Records)

Albumcover “Mannequin”

Es war vermutlich Zeit für etwas anderes. Nachdem sich der Musiker und Schriftsteller Lukas Meschik in der Vergangenheit vor allem mit der Indie-Band Filou hervorgetan hat (er veröffentlichte mit ihr drei Alben), bringt der Wiener mit MOLL nun ein neues Projekt an den Start. Und wie der Name dieses Projekts es bereits vermuten lässt, geht es musikalisch und textlich in eine eher melancholische Richtung. Wobei, hört man sich die Debüt-Single „Mannequin“ an, diese jetzt nicht unbedingt mit überbordender Schwermut oder einem tieftraurigen Ton zum Ausdruck kommt, sondern mit einer gewissen schwungvollen Leichtigkeit, die wirklich zu gefallen weiß.

Moll (Facebook)

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KYOTO KIDS – „Kamogawa Riot Love“
(Constant Fear Records)

Albumcover “Kamogawa Riot Love”

Ein Album, das mit lupenreinem kantigen Indierock, einer ordentlichen Portion lässigem und punkangehauchten Vibe, sich in den Ohren festsetzenden Popmelodien und einer extrem tanzbaren Schlagseite auffährt und noch dazu auch musikalisch verdammt abwechslungsreich daherkommt. Ja, das junge Zweiergespann KYOTO KIDS weiß mit seinem Erstlingswerk „Kamogawa Riot Love“ wirklich schöne Akzente zu setzen. Die Songs von Sängerin Helena und dem Gitarristen und Bassisten Alex strotzen nur so vor Kraft und Energie, sie gehen von der ersten Sekunde richtig ab und versprühen dabei – und das ist das Schöne an der ganzen Sache- ihren ganz eigenen Charme. Ein sehr gelungener Einstand.

Kyoto Kids (Facebook)

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FERDINAND HÜBL – „A Mind Called Galaxy“
(Huebl Records)

Albumcover “A Mind Called Galaxy”

Dass der Sound des Techno nicht zwangsläufig den immer selben Parametern folgen muss, sondern sehr wohl auch einmal gänzlich andere klangliche Blüten treiben kann, genau das stellt der Elektroniker Ferdinand Hübl auf seinem Debütalbum unter Beweis. Mehr als viele seiner Kolleginnen und Kollegen versucht der Wiener die Grenzen des Genres zu verschieben. Er bewegt sich trotz aller Tanzbarkeit in seinen Tracks in eine deutlich dunklere und atmosphärisch noch mehr verdichtete Richtung. Ewas ihm wunderbar gelingt ist, weite Räume zu schaffen, in die man – auch aufgrund des repetetiven Charakters der Stücke – richtig schön eintauchen kann. Zudem wirkt seine Musik in keinem Moment steril, sondern strahlt doch auch Wärme und Emotionalität aus. Ein Umstand, den man im Techno eher selten antrifft. 

Ferdinand Hübl (Soundcloud)

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MIRJAM CATAL – „Number One”
(Between Music)

Albumcover “Number One”

Eine junge talentierte Musikerin, die sich daran macht, die österreichische Popszene für sich zu erobern. Die Vorzeichen, dass Mirjam Catal, die in der jüngeren Vergangenheit diverse Musik-Wettbewerbe (u.a. „NÖN sucht das größte Talent 2018“ und „podium.wien 2019“) gewinnen konnte, dies gelingen könnte, sind auf jeden Fall hoffnungsvoll Denn lauscht man ihrer Debüt-CD „Number One“, kann man durchaus zum Schluss kommen, dass die Musikerin ihr Handwerk auf jeden Fall versteht. Der Song ist nämlich genau das, was man eine starke Popnummer mit Ohrwurmqualität bezeichnet. Eine feine Melodie, eine glasklare und zugleich gefühlvolle Stimme und eine richtig gute Produktion. Was will man mehr.

Mirjam Catal (Facebook)

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DOWNERS & MILK – „Off By One“

Albumcover Off By One
Albumcover “Off By One”

Dieser Clown ist eine eher traurige Gestalt. Er trinkt, raucht, ist einsam und seine Scherze sind auch nicht die allerwitzigsten. Zumindest kann eine in rosarote Hasenkostüme gekleidete Gruppe Halbstarker überhaupt nicht über diese lachen. Es ist die Geschichte über eine tragische Figur, die das Wiener Band Downers & Milk auf ihrer neuen Single „Off By One“ besingt und in ihrem Video zum Thema macht. So düster sich die Bilder des Videos zeichnen, so melancholisch erklingt auch der Song. Die Melodie lässt nur wenig Raum für Hoffnungsschimmer, die Stimme drückt Verzweiflung aus und auch der folkig angehauchte Indie-Sound eignet sich nur wenig dazu, Feierlaune zu entfachen. Und dennoch, die in „Off By One“ zu Gehör gebrachte dunkle Note ist eine zutiefst ergreifende, auch weil sie wirklich authentisch und unaufgesetzt wirkt. Ein richtig starker Song.

Downers & Milk (Facebook)

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CHRIS BEER – Any Time Soon
(Preiser Records)

Albumcover Any Time Soon
Albumcover “Any Time Soon”

Ein Song, der die Spannung schon einmal steigen lässt. Mit der Ballade „Any Time Soon“ läutet der Grazer Liedermacher Chris Beer den Countdown für das im März erscheinende gleichnamige Album ein. Und was man zu hören bekommt, kann man schon als sehr gelungen bezeichnen. Chris Beer zeigt sich in seiner Nummer von seiner ruhigen und entschleunigten Seite. Er wirkt etwas nachdenklicher, als man es von ihm gewohnt ist, aber keineswegs traurig. Die melancholische Note, die den Song trägt, lässt auch Hoffnung durchschimmern. In „Any Time Soon“ geht es um die Selbsterkenntnis, dass man stärker ist, als man denkt, und durch Herausforderungen und Schicksalsschläge wächst. Eine einmal positive Message.

Chris Beer

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