Einen ganzen Monat lang ist das Akkordeon auf diversen Wiener Bühnen im Mittelpunkt des Geschehens gestanden. Einmal mehr haben zahlreiche MusikerInnen aus dem In- und Ausland unter Beweis gestellt, wie vielseitig einsetzbar das Instrument sein kann. Am kommenden Wochenende geht nun auch das 11. Internationale Akkordeonfestival zu Ende. Und das mit drei herausragenden Konzertabenden.
Eingeläutet wird das finale Wochenende am 20. März im Wiener Reigen mit einem Doppelkonzert der beiden Formationen Stelzhamma und Bratko Bibic & The Madleys Trio. Ursprünglich aus dem Jazz stammend versuchen die vier Vollblutmusiker von Stelzhamma, H-G. Gutternigg (Tuba), Karlheinz Schmid (Saxophon), Günter Wagner (Akkordeon) und Ewald Zach (Schlagzeug), unterschiedlichste Volksmusiken in einen neuen zeitgemäßen Kontext zu stellen. Aus Slowenien stammen Musiker Bratko Bibic und seine Band The Madleys. Der Akkordeonist versteht sich als Brückenbauer zwischen den Genres und so ist es wenig verwunderlich, dass er sich musikalisch sogar bis in den Bereich der elektronischen Musik vorwagt. Zur Aufführung gebracht wird an diesem Abend die Komposition “Inferno” von Skapin-Indio, die auf Dante Allighieri´s “Göttlicher Komödie” basiert.
Große heimische Liedermacherkunst steht am darauffolgenden Tag im Metropol auf dem Programm. Zunächst begeben sich mit dem Akkordeonisten Walther Soyka und dem Zitherspieler Karl Stirner begeben zwei absolute Fixgrößen der heimischen Szene auf die Suche nach ihrer ureigenen Version der Wiener Volksmusik. Ohne Zweifel gehören die Beiden, die bereits seit dem Jahr 2002 gemeinsame Sache machen, zu den Erneuerern des Wienerlieds, gelingt es ihnen doch auf unvergleichliche Art diesem traditionellen Stil mit modernen Elementen anzureichern. Die im vergangenen Jahr erschienene CD „Tanz“ zeigt eindrucksvoll wie vielschichtig das Wienerlied sein kann. Auch Ernst Molden, der zweite Act des Abends, gehört zu den großen musikalischen Söhnen der Stadt. Der immens vielseitige Künstler fühlt sich genauso in der Literatur wie auch in der Musik zu Hause. Er betrachtet diese beiden Kunstformen auch nicht getrennt, sondern lässt sie auf seine typische Art ineinander fließen.
Seinen fulminanten Abschluss findet das diesjährige Akkordeonfestival im Orpheum mit einem Konzert der weit über die heimischen Grenzen bekannten und geschätzten Weltmusikformation Dobrek Bistro. Die Gruppe rund um die beiden Vollblut-Musiker Krzysztof Dobrek und Aliosha Biz versteht wie nur wenige vergleichbare Combos unterschiedlichste Stile miteinander zu einem einzigartigen Ganzen zu verbinden. Das stilistische Repertoire des Quartetts, dem aktuell noch Luis Ribeiro und Sascha Lackner angehören, reicht von Jazz und Swing über Bossa Nova und Tango bis hin zu Klängen des Balkans und des Orients.(mt)