Akkordeonfestival Eröffnungsgala

Bereits zum zehnten Mal geht heuer das Akkordeonfestival über die Bühne. Und schon die Eröffnungsgala am 21. Februar im Wiener Jugendstiltheater bietet dem Publikum einen ersten echten Höhepunkt. Eigens für das Festival hat Österreichs Akkordeonikone Otto Lechner das Ziehharmonische Orchester Wien ins Leben gerufen, dass einige der in den kommenden Wochen auftretenden MusikerInnen unter seiner Leitung vereint.

Otto Lechner wird nachgesagt, dass er das Akkordeon in Österreich wieder Populär gemacht hat. Der 1954 in Melk geborene Musiker ist bereits in seiner frühen Jugend erblindet, erlernte aber aufgrund seiner autodidaktischen Fähigkeiten, innerhalb kürzester Zeit Instrumente zu spielen. Seine musikalische Karriere begann er in der Begleitband des Kabarettisten Josef Hader, bevor er für diverse Theaterproduktionen, wie etwa am Burgtheater, als Komponist und Musiker tätig war. Vor etwa zwanzig Jahren verlagerte sich Otto Lechners Lebensmittelpunkt nach Wien. Aber auch international hat sich der Akkordeonspieler über alle Maßen verdient gemacht. So wurde ihm im vergangenen Jahr für sein Akkordeon-Soloprogramm “The Dark Side of the Accordeon” der begehrte National Radio Award der Australian Broadcasting Corporation verliehen.

Otto Lechner zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er die spielerischen Grenzen an seinem Akkordeon immer wieder neu definiert. Einschränkende Sichtweisen, wenn es darum geht, seine Ideen voll zur Entfaltung zu bringen, kennt er keine. Zu allen Seiten offen sein, lautet das Credo des inzwischen 64-jährigen. Es ist stets verblüffend, welche neuen Klänge er seinem Instrument entlockt, und dadurch seinen Kompositionen eine zusätzliche Dimension verleiht. Der musikalische Fundus dessen sich der Wiener bedient, ist so vielfältig und facettenreich, dass es umso mehr verblüfft, mit welcher Leichtigkeit der Akkordeonspieler Wienerlied, Jazz, Walzer oder Blues in all ihren Spielarten zu vereinen vermag.

Für das diesjährige Festival hat sich Otto Lechner etwas Spezielles einfallen lassen. Zum Start sollte ein Ensemble zusammengestellt werden, in dem die MusikerInnen, die in den kommenden Wochen im Rahmen dieser Veranstaltung zu hören sein werden, vertreten sind. Dem Ruf des Meisters folgend, kommt nun ein Verband von 20 KünstlerInnen unter dem Namen das Ziehharmonische Orchester zusammen, um am Eröffnungsabend das Festival mit allen Ehren einzuläuten. Vom 14-jährigen Paul Schuberth bis zum 73-jährigen Karl Hodina reicht die illustre, Generationen und Nationen verbindende Versammlung von MusikerInnen. Zur Uraufführung kommt an diesem Abend Otto Lechners zu diesem Anlass geschaffene Komposition “Preisl-Suite”. (mt)

Akkordeonfestival
Otto Lechner