Seine inzwischen elfte Auflage erlebt in diesem Jahr eines der wohl ungewöhnlichsten wie auch facettenreichsten Wiener Musikfestivals. Das “Akkordeonfestival” präsentiert ab 20. Februar einmal mehr ein ungemein hochkarätiges und abwechslungsreiches Programm, das Musikliebhabern die Möglichkeit bietet, sich mit dem Instrument Akkordeon und dessen zahlreichen künstlerischen Facetten auseinanderzusetzen. Von Volksmusik bis Blues und Rock deckt das Wiener Festival stilistisch nahezu alles ab.
Wie bereits bei den letzten Festivals hat sich das Team rund um den künstlerischen Leiter Friedl Preisl wieder einmal einiges einfallen lassen, um an die Erfolge der vergangenen Jahre anschließen zu können. Der Weg, einen Mischung aus Altbewährtem und Neuem zu bringen, hat sich, geht man nach dem enormen Interesse seitens des Publikums bei den letzten Malen aus, als der Richtige herausgestellt. Das Festival führt Jahr für Jahr renommierte internationale Musik-Größen genauso wie junge talentierte Newcomer nach Wien. Die zahlreichen Austragungsorte, wie etwa die Sargfabrik, das Porgy & Bess, das Stadttheater Walfischgasse, das Metropol, das Orpheum oder das Theater Akzent bieten den geeigneten stimmungsvollen Rahmen für die MusikerInnen wie auch für das Publikum.
Wirft man einen Blick auf das diesjährige Programm, erkennt man, wie breit gefächert es auch heuer zur Sache geht. An musikalischen Höhepunkten mangelt wahrlich nicht. Wie bereits im vergangenen Jahr startet das Akkordeonfestival mit einem Bonuskonzert. Dieses geht am 15. Februar wenige Tage vor der Eröffnung im Vindobona über die Bühne und bietet mit dem musikalischen Gipfeltreffen Otto Lechner, Karl Hodina und Krzysztof Dobrek sogleich einen der großen Höhepunkte des diesjährigen Konzertreigens. Richtig los geht es dann am 20. Februar mit einer Eröffnungsgala im Theater Akzent. Zu Gast sind der erst 15-jährige österreichische Akkordeonisten Paul Schuberth, das irisch-amerikanische Duo Lorin Sklamberg & Susan McKeown sowie das Trio Bec De Cha mit dem französischen Akkordeonvirtuosen Arnaud Methivier. Schon alleine dieser erste Termin spiegelt die ungemeine Vielfalt des diesjährigen Musikfestes wider.
Aber auch die Namen der in den kommenden Wochen spielenden Acts können sich sehen lassen. So werden, um nur einige wenige zu nennen, Roland Neuwirth im Trio, Sterzinger Experience, die norwegische Akkordeonistin Guro von Germeten, Franca Masu und ihr Ensemble aus Italien, Tini Trampler & Die dreckige Combo, Mika Vember, The Claudia Quintett aus den USA, Ernst Molden, Dorbrek Bistro und viele, viele mehr zu sehen sein. In der Programmschiene „A Tribute to Lars Hollmer“ wird zudem dem im Jahre 2008 verstorbenen schwedischen Musiker Lars Hollmer gedacht. Ihm zu Ehren werden einige seiner ehemaligen KollegInnen wie etwa Bratko Bibic, Maria Kalaniemi, Guy Klucevsek und Otto Lechner spezielle Konzertabende gestalten.
Wie schon in den vergangenen Jahren stehen auch heuer die inzwischen beim Publikum sehr beliebten Rahmenveranstaltungen, wie etwa der für die Kinder gestaltete „Magic Afternoon“, der Filmbrunch und der Literatursalon auf dem Programm. Das Akkordeonfestival 2010 hat aber auch einige Neuigkeiten zu bieten. Erstmals finden im Rahmen der „Gürtel Late Night Tour“ jeweils um 23 Uhr auch Konzerte in den diversen Lokalen des Wiener Gürtels statt.
2010 zeigt einmal mehr, warum sich das Akkordeonfestival inzwischen als fixer Bestandteil sowohl im Wiener Musikleben, wie auch im internationalen Rahmen längst etabliert hat. Wohl bei keinem anderen Musikfestival wird dem Publikum musikalisch ein solch breites Feld geboten, wie es bei dieser Veranstaltung der Fall ist. Und gerade das macht das Akkordeonfestival so einzigartig.(mt)
http://www.akkordeonfestival.at/