Aichinger/Berghammer/Skrepek/Wizlsberger/Zrost präsentieren The Paradiser

Wenn sich fünf solch Ausnahmemusiker wie Oskar Aichinger, Thomas Berghammer, Paul Skrepek, Wolfgang Vincenz Wizlsperger und Martin Zrost einmal gemeinsam auf der Bühne einfinden, dann kann man davon ausgehen, dass aus musikalischer Sicht wohl kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Wer das Werken und die zahlreichen Projekte der einzelnen Protagonisten kennt, der kann sich in etwa ausmalen, was auf einen zukommt. Was bei The Paradiser nämlich auf dem Programm steht ist eine höchst abwechslungsreiche Lehrstunde im freien Spiel. Im zweiten Teil des Konzertabends gesellt sich zu dem furiosen Quintett Stimmakrobat Helmut Bohatsch hinzu.

Eine Vorhersage darüber zu treffen, in welche Richtung sich dieser bunt zusammengewürfelte Fünfer im Rahmen dieses Konzertes zu bewegen gedenkt, ist im Vorhinein nicht zu treffen. Nicht nur, dass Oskar Aichinger (Piano), Thomas Berghammer (Trompete), Paul Skrepek (Schlagzeug), Wolfgang Vincenz Wizlsperger (Bass) und Martin Zrost (Saxophon) allesamt aus den unterschiedlichsten Genres entstammen, handelt es sich bei ihnen um Künstler, die sich in den vergangenen Jahren als überaus experimentierfreudige Freigeister einen Namen machen konnten. Wiewohl es dann doch der Jazz ist, in welchem die fünf Instrumentalisten sozialisiert worden sind, bevor es sie etwa in die Improvisation, Avantgarde, den Klezmer oder das Wienerlied verschlagen hat. Egal in welchem Kontext auch immer agierend, es geht ihnen stets darum, sich des engen Korsetts des Festgeschriebenen zu entledigen, um sich auf diesem Wege neue Freiräume zu schaffen.

Vorgegeben scheint an diesem Abend bei The Paradiser also nicht wirklich etwas zu sein. Und genau das macht das Zusammentreffen dieser fünf spielerisch herausragenden und über die heimischen Grenzen hinaus hochgeschätzten Musiker so interessant und spannend. Was das Quintett zu zelebrieren gedenkt, ist die hohe Kunst des freien Spiels, das ständige, von der Spontaneität bestimmte musikalische Agieren, das Zuwerfen und Weiterverarbeiten von Ideen in einem gemeinsamen klanglichen Kontext, sowie das Zusammenführen von traditionellen Formen des Jazz mit neuen, modernen Ansätzen.

Bei solchen Vorzeichen können die musikinteressierten BesucherInnen einem höchst abwechslungsreichen Konzertabend entgegenblicken, der zu jeder Zeit mit überraschenden und spontanen Wendungen aufwarten und viele neue Ansätze offenbaren wird. (mt)

 

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