Drei echte ExpertInnen des Wienerlieds bestreiten am 8. Oktober im Rahmen des im Moment stattfindenden Rosenstolz Festival ein gemeinsames Konzert im Konzertcafe Schmid Hansl. Die allseits bekannten Agnes Palmisano, Karl Hodina und Rudi Koschelu präsentieren dem Publikum ein Programm, das die ganze Vielfalt der Wienermusik in geballter Form vermittelt.
Sängerin Agnes Palmisano ist ohne Zweifel eine der wohl facettenreichsten Sängerinnen innerhalb der Wienerlied-Szene. Die studierte Sopranistin verleiht mit ihrer enorm anpassungsfähigen Stimme den Stücken eine ganz eigene Note. Immer leidenschaftlich und abwechslungsreich. Mal trällert sie in fast unbekannten Höhen, mal betört sie mit einem rauchig tiefen Gesang. Mal gibt sie sich von ihrer netten Seite, mal spielt sie bodenständig derb. Agnes Palmisano versteht das Wienerlied, versteht die Motive und Stimmungen, welche hinter jedem einzelnen Stück verborgen sind.
Mit Karl Hodina stand die Sängerin bereits mehrere Male gemeinsam auf der Bühne. Der Akkordeonist zählt zu den wenigen echten verbliebenen Wiener Originalen und ist daher nicht umsonst einer der bedeutendsten Persönlichkeiten dieser Szene. Sein gesamtes Leben hindurch stellte der ungemein vielseitige Alt-Meister, “seine” Stadt in den Mittelpunkt des gesamten künstlerischen Schaffens. Als großer Kenner der ureigenen Wiener Seele und der Kunstformen, welche aus dieser entsprungenen sind, entdeckte er seine eigene unnachahmliche Zugangsweise zu diesem Thema.
Der Gitarrist Rudi Koschelu komplettiert das dreiköpfige Gespann. Gemeinsam erarbeiteten die drei MusikerInnen ein Programm, dass einen intensiven Blick auf die Farbenpracht der traditionellen Wiener Musik ermöglicht. So kommen alte Dudler, eine Mischkulanz aus ländlichem Jodler und Koloraturgesang, genauso zur Aufführung wie uralte Weana Tänze und zeitgenössische Kompositionen. Als echter Liebhaber des Wienerlieds sollte man sich diese seltene Gelegenheit eigentlich nicht entgehen lassen.(mt)
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Wien im Rosenstolz