Agnès Milewski – Learn to Swim

Mit der Singer/Songwriterin Agnès Milewski war am 10. November eine der wohl talentiertesten und vielversprechendsten jungen heimischen MusikerInnen im Wiener Theater Akzent zu Gast. Grund für den Besuch der in Polen geborenen Musikerin war die Präsentation ihres dieser Tage erscheinenden Zweitlingswerks “Learn to Swim”.  
Manche meinen, es sei in den letzen Monaten leise um sie geworden, so die Sängerin und Songschreiberin Agnès Milewski bei der Präsentation ihres neuen Albums “Learn to Swim”. Dabei war die junge Musikerin in letzter Zeit alles andere als untätig. Nach eigenen Angaben hätte sie gemeinsam mit ihrer Band noch nie so viele Konzerte gespielt wie in diesem Jahr. Aber eben nicht nur in Österreich. Mit zahlreichen Auftritten in Deutschland, Polen, Frankreich und England tätigte die Songwriterin ihre ersten erfolgreichen Schritte auf dem internationalen Parkett. Dem nicht genug galt es natürlich auch das Nachfolgealbum des 2007 erschienenen und von allen Seiten hochgelobten Erstlingswerks “Pretty Boys and Ugly Girls” aufzunehmen. Dieses erschien am 4. Dezember.

Musikalisch knüpft Agnès Milewski mit dem neuen Werk genau dort an, wo sie mit “Pretty Boys And Ugly Girls” aufgehört hat. Starke, abwechslungsreiche Songs, die vor allem getragen sind von der ausdruckstarken und kristallklaren Stimme der jungen Songwriterin. Gleichzeitig lässt sich aber auch eine deutliche Weiterentwicklung erkennen. Zog das Debütalbum noch Vergleiche mit der amerikanischen Pop-Ikone Tori Amos mit sich, präsentiert sich Agnes Milewski mit ihren 16 neuen Songs als vollkommen eigenständige kreative Künstlerin, die ihre ganz eigene Klangsprache gefunden hat. Was zum Teil auch daran liegt, dass die gebürtige Polin sich auf “Learn to Swim” von einer ungemein experimentierfreudigen Seite zeigt.

Agnès Milewski gelingt es eindrucksvoll in ihren Kompositionen unterschiedlichste, auf den ersten Blick nicht wirklich vereinbare Stilistiken zusammenzuführen. Die Künstlerin bedient sich auf ihrem neuen Album nun auch vermehrt elektronischer, rockiger wie auch folkloristischer Elemente. Eine Mischung, die in Summe das musikalische Ergebnis ungemein abwechslungsreich macht. So finden auf “Learn to Swim” poppigere Nummern und melancholisch verträumte Balladen genauso Platz wie auch anspruchsvolle und zum Teil sehr experimentelle Stücke.

Mit dem neuen Werk ist es Agnès Milewski nun endgültig gelungen, sich als fixe und ernstzunehmende Größe in der heimischen Musikszene zu etablieren. Wobei das mit Sicherheit noch nicht das Ende der Fahnenstange bedeutet. Nach der Präsentation von “Learn to Swim” in Wien geht es sogleich mit einer kleinen Tour durch England weiter. Wie viele heimische KünstlerInnen können noch von sich behaupten, im Mutterland des Pop regelmäßig auf der Bühne zu stehen?(mt)

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