Ursprünglich sollte der Autor Gert Jonke am 17. Jänner im Kasino am Schwarzenbergplatz eine seine berühmten Lesungen halten. Anlässlich seines Todes am 4. Jänner dieses Jahres nimmt das Burgtheater diesen Termin wahr, um sich gebührend vom österreichischen Lyriker, Dramatiker und Hörspielautor zu verabschieden.
Gert Jonke kam in seiner Karriere viel herum. Nach seiner Schulzeit verschlug es den gebürtigen Kärntner nach Wien, wo er Germanistik, Geschichte, Philosophie und Musikwissenschaft studierte. Parallel zu seinem Studium besuchte er die Akademie für Film und Fernsehen. Seine weiteren Stationen waren West-Berlin und London. Ende der siebziger Jahre kehrte er nach Österreich zurück, wo er als freier Schriftsteller tätig war. 1977 erhielt Jonke schließlich den Ingeborg-Bachmann-Literaturpreis, 1987 den Österreichischen Würdigungspreis für Literatur. Seit Mitte 2008 soll der Schriftsteller von seiner schweren Krebserkrankung gewusst haben, nahm aber bis zu seinem Tod am 4. Jänner unbeirrt alle seine Termine wahr. Zum Letzten, welcher am 17. Jänner stattfinden hätte sollen, kam es leider nicht mehr.
Mit der dem verstorbenen Künstler gewidmeten Veranstaltung im Kasino am Schwarzenbergplatz will das Burgtheater nun in angemessener Form Abschied nehmen. Für die musikalische Untermalung dieses Abends sorgt die Jazz Big Band Graz. Schauspielerin Christiane Pohle, die bei drei Jonke-Uraufführungen im Akademietheater selbst Regie geführt hat, nimmt unter dem Titel “Gestern habe ich mich zum ersten Mal nicht mehr an mich erinnert” gemeinsam mit der Band auf der Bühne Abschied von Gert Jonke nehmen. Ebenfalls mit dabei sind Petra Morzé Bibiana Zeller, Markus Hering, Dietmar König und Johannes Krisch.