A Thousand Fuegos – The Treachery Of Things

Irgendwie hat es sich schon auf den letzten Veröffentlichungen abgezeichnet. Einst alleine mit der Gitarre in der Hand leise und zerbrechliche Songperlen erschaffend, bewegte sich Matthias Peyker alias A Thousand Fuegos mit der Zeit immer weiter weg vom typischen Liedermachertum hin zu einer deutlich elektronisch orientierteren Version von  Popmusik. Wiewohl, hört man sich durch die Stücke des im April erscheinenden neuen Album „The Treachery Of Things“ (Seayou Records), diese vom Sound und der stilistischen Ausrichtung her erfreulicherweise so gar nicht unter der Kategorisierung Mainstream läuft. Matthias Peyker zimmert sich mit einer hörbaren Liebe zum Detail ungemein fragil wirkende Klangwelten zusammen, die, wie Seifenblasen, bei der kleinsten Berührung zu zerplatzen drohen. Hier regieren Reduziertheit, eine edle Zurückhaltung sowie der Wille zu einem ganz eigenen Sound, der im Ergebnis faszinierend vielschichtig und abwechslungsreich aus den Boxen schallt. Präsentiert wird „The Treachery Of Things“ am 17. April im Wiener Gürtellokal Rhiz.

Schön, dass es sie immer noch gibt. Jene wunderbaren musikalischen Ereignisse, welche schlicht und einfach in Staunen versetzen. „The Treachery Of Things“ ist ganz ohne Zweifel ein solches, denn was Matthias Peyker auf seinem inzwischen sechsten Album auf den Weg bringt, ist eine begeisternde und vom Willen zur Erneuerung getragene Interpretation des Begriffs Popmusik. Um wirklich ungestört arbeiten und der Kreativität uneingeschränkt freien Lauf lassen zu können, beschloss der Wiener, das gewohnte Umfeld, die Stadt, für eine Zeit lang hinter sich zu lassen. Auf dem Land, genauer auf dem Fuße des Affenbergs, erhoffte er, jene Ruhe zu finden, welche er für die Entstehung eines neuen Albums benötigte. Sich also quasi in die selbst auferlegte Isolation begebend, widmete sich der Wiener ganz der Weiterentwicklung und Neudefinition seiner eigenen musikalischen Sprache.

Ein Experiment mit Erfolg, wie sich nun zeigt. Denn „The Treachery Of Things“ erwächst im Ganzen zu einem faszinierenden, atmosphärisch ungemein dichten und höchst abwechslungsreichen Musiklebnis. Die mit unglaublich viel Liebe zum Detail arrangierten, irgendwo zwischen den Polen Elektronik, Pop, Singer/Songwritertum und Klangkunst angesiedelten und von Matthias Peykers zerbrechlicher, jedoch sehr ausdrucksstarken Stimme getragenen Stücke sind von einer selten gehörten Fragilität und entwickeln eine geheimnisvolle, ja fast schon magische Anziehungskraft, eine, die vom ersten Moment an fesselt und erst loslässt, wenn der letzte Ton erklungen ist.

Was Matthias Peyker mit ” The Treachery Of Things” abliefert, ist wohl genau das, was man ein Meisterstück nennt. Großes, faszinierendes, hochemotionales und tiefsinniges Klangkino, eines, an dem man als Liebhaber anspruchsvoller Popmusik einfach nicht vorbeikommt. (mt)

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