Im Februar 2015 versammelt sich die Elite der jungen Kammermusikszene in der Murmetropole. Zum 9. Mal ist die Kunstuniversität Graz Schauplatz des internationalen Wettbewerbs „Franz Schubert und die Musik der Moderne“. 392 MusikerInnen aus 48 Nationen werden für einen spannenden Wettstreit auf höchstem internationalen Niveau, in den Sparten Lied, Klaviertrio und Streichquartett, sorgen.
392 MusikerInnen aus 48 Nationen haben ihre Bewerbungen eingereicht. Vom 4. bis 12. Februar 2015 werden sich somit 95 Duos für Gesang und Klavier, 38 Trios für Klavier, Violine und Violoncello und 22 Streichquartette in jeweils drei öffentlichen Wertungsrunden der hochkarätig besetzten internationalen Jury stellen.
Charakteristikum des mit insgesamt über 100.000 Euro zu den höchstdotierten Musikpreisen zählenden Wettbewerbs ist die Bandbreite des geforderten Repertoires, sie reicht von Werken von Schubert bis zu zeitgenössischen Kompositionen. In der Finalrunde der Wettbewerbssparte Klaviertrio sind zudem als Uraufführungen die Preisträgerwerke der beim internationalen Kompositionswettbewerb 2014 ausgezeichneten Komponisten Juan de Dios Magdaleno (Mexiko) und Ayaz Gambarli (Azerbaijan) zu interpretieren.
Seit er 1989 von der Kunstuniversität Graz ins Leben gerufen wurde, bietet der internationale Kammermusikwettbewerb „Franz Schubert und die Musik der Moderne“ jungen MusikerInnen aus aller Welt im Dreijahresrhythmus eine wertvolle Standortbestimmung ihres Könnens in einem internationalen Kontext und das Renommé eines der meistbeachteten österreichischen Musikwettbewerbe. Seit 1990 ist der Kammermusikwettbewerb Mitglied der „World Federation of International Music Competitions“, die das Ziel verfolgt, insbesondere junge MusikerInnen zu fördern und ihnen Unterstützung auf den ersten Schritten ihrer Karriere zu gewährleisten.
Der Wettbewerb ist mit hochrangigen internationalen JurorInnen besetzt: Zur Jury in der Sparte Duo für Gesang und Klavier (Lied) gehören 2015 – unter dem Vorsitz von Daniel Fueter (Schweiz): Peter Hagmann von der NZZ (Schweiz), Rudolf Jansen (Pianist/Niederlande), Francois Le Roux (Sänger/Frankreich), Hanno Müller-Brachmann (Sänger/Deutschland), Christiane Oelze (Sängerin/Deutschland), Jan Philip Schulze (Pianist/Deutschland) und Christine Whittlesey (Sängerin/USA). In der Kategorie Klaviertrio besteht die Jury unter dem Vorsitz von Oswald Beaujean (Bayrischer Rundfunk) aus: Roman Borys vom Gryphon Trio (Kanada), Enrico Bronzi vom Trio di Parma (Italien), Chia Chou, ehemaliges Mitglied des Trio Parnassus (Kanada), Mary Dullea vom The Fidelio Trio (Irland), der Journalist Carsten Dürer aus Deutschland sowie den Schweizern Eckard Heiligers (Trio Jean Paul) und Ester Hoppe (Tecchler Trio). Und in der Kategorie Streichquartett hat Alja Batthyány-Végh den Vorsitz über die JurorInnen Vladimir Balshin vom Borodin Quartet (Russland), Cellist und Dirigent Christophe Coin vom Quatuor Mosaique (Frankreich), Dirigent und Kammermusiker Arvid Engegard (Norwegen), Stephan Goerner vom Carmina Quartett (Schweiz), Kikuei Ikeda vom Tokyo String Quartet (Japan), Vera Martínez vom Cuarteto Casals (Spanien) und Geiger Jagdish Mistry vom Ensemble Modern.
Neben der internationalen Ausstrahlung der Jury lassen sich Bedeutung und Qualität des Grazer Wettbewerbs nicht zuletzt auch von den Erfolgen früherer Preisträger ablesen. Das auf den größten Bühnen längst etablierte und in der Folge ihres Sieges in Graz vielfach ausgezeichnete Jerusalem Quartet (1. Preis in Graz 1997) zählt ebenso zu den Laureaten wie das Trio Atos (1. Preis 2006), das Trio Image (Publikums-Preis 2006), das kürzlich den „Echo Klassik Preis“ für die Weltersteinspielung aller Klaviertrios von Mauricio Kagel gewann sowie der Tenor Bernhard Berchtold, Preisträger von 2000, inzwischen an der Mailänder Scala ebenso wie an der Bayrischen Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen oder der styriarte zu hören.
„Lassen Sie sich dazu verführen, die Stars der Kammermusikszene von morgen bei ihren ersten Erfolgen mitzuerleben – eine seltene Chance, die Ihnen und uns dieser Wettbewerb bietet“, so Vizerektorin für Kunst, Elisabeth von Magnus, die Vorsitzende des Präsidiums. Am 4. Februar 2015 beginnt der Wettbewerb mit den KandidatInnen der Sparte Lied. Es folgen die Kategorien Klaviertrio und Streichquartett am 5. und 6. Februar. Die PreisträgerInnen werden am 10. Februar im MUMUTH bekanntgegeben. Beim Galakonzert mit Preisverleihung am 12. Februar 2015 im Stefaniensaal (Grazer Congress) werden die ZuhörerInnen selbst zur Jury und entscheiden über die Vergabe des Publikumspreises.
Alle drei Wettbewerbsrunden der Sparten „Duo für Gesang und Klavier (Lied)“, „Trio für Klavier, Violine und Violoncello“ und „Streichquartett“ sind öffentlich und bei freiem Eintritt zugänglich. Ab der zweiten Runde lassen sich die Auftritte der Ensembles zudem via Live-Streaming auf schubert.kug.ac.at miterleben – ermöglicht durch eine Kooperation mit dem Institut für Elektronische Musik und Akustik der KUG (IEM) und dem ORF. Parallel dazu wird die Multimedia-Agentur The Schubidu Quartet den Wettbewerb interaktiv mit Fotos, Videos, Interviews und Hintergrundgeschichten begleiten.