Eine neue, experimentelle Musikreihe in der Salzburger GALERIE 5020 widmet sich dem Fragmentarischen und Experimentellen zwischen Performance, Pop und Noise.
Mit 5020 performing sound gibt es nun in der Salzburger Galerie 5020 endlich auch eine Musikreihe, bei der es um Arbeiten von KünstlerInnen aus den Bereichen Musik, Sound und Performance sowie um deren Übergänge, Bezugnahmen und Überlappungen gehen wird.
Initiiert und kuratiert von Martin Löcker und Sebastian Drack (beide u. a. auf der Fachhochschule Puch-Urstein sowie selbst als Musiker und Klangbastler zwischen den Stühlen tätig) soll es sich dabei nicht „um den x-ten ‚Tanz-Klub’“ handeln, sondern es sollen „Leute aus dem Raum bzw. mit Nähe zu Salzburg präsentiert werden, die nicht auf eine Sparte, sei es nun Musik, bildende Kunst, Film/Video oder Performance, eingezwängt werden können oder wollen.”
Vor allem soll es jedoch um einen Mix aus durchaus bekannten Leute und solchen, „die man noch nicht so oft gesehen und gehört hat”, gehen, die Neues, Experimentelles, aber „gerne auch Fragmentarisches und Improvisiertes“ präsentieren wollen.
Wobei sich 5020 performing sound hier nicht nur als experimentelles Kunstlabor, sondern auch als niederschwellige Plattform mit durchaus sozialen Intentionen versteht, wo es auch darum geht, Gleichgesinnte zu treffen und möglicherweise dadurch neue Projekte und Kooperationen anzuregen. „Es ist nicht so einfach, so etwas hier in Salzburg aufzustellen, aber es entwickelt sich jetzt schon eine Eigendynamik unter den Leuten, die sich das dann untereinander wieder ausmachen“, so Martin Löcker. Wichtig bei all dem sei jedoch der „performative Charakter“, weshalb für die nähere Zukunft auch Kombinationen aus Konzerten, Performances und Sound/Video-Vorträgen geplant sind.
Auf dem Programm stehen daher Performances in Richtung Sound, Text, Noise, Silence, Installation etc., „also alles sehr subjektive Hintergründe und Felder, in denen die Leute auf ihre Art und Weise arbeiten“, so Martin Löcker. Anders gesagt: Elektronik trifft auf Akustik. Improvisation auf Komposition. Aktion auf Installation. Wobei es vor allem auch um die Ausarbeitung stilistischer und klanglicher Interferenzen gehen soll. Frei nach dem Motto: „What is ‚pop’? What is ‚noise’? Be part!“
Los geht die Reihe jedenfalls am Mittwoch, dem 13. Mai 2015, um 19:15 Uhr mit Drusenberg (Performance mit digitalen Klangkästchen, „aber ohne Laptop“ unter dem Motto „Zwitscherfilterambient“), gefolgt vom frisch gegründeten Frauenduo Morgenstuhl (Performance mit Cello, Gesang und MPC). Zum Abschluss gibt es „Sound Selecta“.
Am Mittwoch, dem 10. Juni 2015, (ebenfalls ab 19:15 Uhr) gibt es dann einen raren Salzburg-Auftritt des schon mehrfach mit dem Salzburger Elektronikland-Preis ausgezeichneten Experimental-Musikers Dino Spiluttini, der bei dieser Gelegenheit sein Projekt „Vulnerabilicore 4 Track Mixer“ (wo er mit einem alten, analogen Vierspurkassettenrekorder und Liveeffekten arbeiten wird) vorstellen wird. Auch mit dabei ist das Projekt „Mit Händen und Füssen“, bei dem – wie der Name schon sagt – die Instrumente etwas anders gespielt werden. Zum Abschluss spielen dann Naglstudio als „Sound Selecata“.
Nach der Sommerpause soll es ab Oktober mit Abenden zum Thema „Desert Sounds“ (Field Recordings und obskure Found Footage), „SoundTEXTur“ (performative Arbeiten mit Texten) und Lectures weitergehen.
Didi Neidhart
Link:
Galerie 5020