50 essenzielle Austro Rap-Songs – Teil 1: Die Pioniere

In den USA wurde diesen Sommer der 50. Jahrestag einer Party zelebriert, auf der zum ersten Mal geloopte Funk-Rhythmen und gereimte Anheizersprüche zu hören waren. Von dieser kleinen Feier im Partyraum in der Bronx ausgehend hat sich HipHop über die Jahrzehnte zur weltweit dominanten Pop-Kultur der Jetztzeit entwickelt – auch in Österreich! Aus diesem schönen Anlass gibt es jetzt in fünf Folgen die 50 interessantesten und wegweisenden Tracks der heimischen HipHop-Geschichte nachzuhören – von ihren Anfängen bis heute!

Falco – Der Kommissar (1982)


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Hans Hölzel sah sich selbst nie als Teil von HipHop, aber in Sachen rhythmischer Sprechgesang auf Deutsch war er auf jeden Fall ganz weit vorne – und zumindest als „Rap“ hat er diesen Song im Untertitel auf der Single selbst bezeichnet.


EAV – Alpenrap (1983)

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Die Graz/Wiener Comedy Combo ließ sich vom ersten weltweiten HipHop-Hit „Rapper’s Delight“ zu einer sehr regionalen Variante inspirieren. 2016 haben Texta den Song ihrerseits zu „Alpenraps“ verarbeitet.


The Moreaus – Cool Beat (1990)

Sugar B, Rodney Hunter, Peter Kruder und DJ DSL haben aus der einstigen „Funnymetalcountrydiscospeed“-Band eine anarchistische HipHop-Gruppe nach Vorbild der Beastie Boys geformt. Mit „Swound Vibes“ haben die vier das erste richtige HipHop-Album des Landes veröffentlicht und später auf verschiedene Weisen die Wiener Szene geprägt.


Family Bizness – Here and There (1993)

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Mit dem “Tribe Vibes & Dope Beats Contest“ hat das Team der Radioshow (Katharina Weingartner, DJ DSL & Werner Geier) die heimische Szene erstmals zusammengebracht, auf der Compilation „Austrian Flavors Volume 1“ wurde diese für die Nachwelt dokumentiert. Dieser „Possetrack“ versammelt Mitglieder von Total Chaos, den späteren Aphrodelics aber auch Peter Kruder am Mikrofon.


Schönheitsfeler – Ichdran (1994)

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Mit ihrer “Broj Jedan” EP haben die Wiener die erste deutschsprachige HipHop-Platte in Österreich produziert, mit ihrem Duck Squad Label die erste Generation heimischer HipHop-Bands veröffentlicht (etwa auch die folgenden drei Songs). Die Pionierarbeit von Schönheitsfehler (damals noch ohne stummem H) kann man also gar nicht hoch genug einschätzen – und dieser sehr politische Song ist gut gealtert!


Untergrund Poeten – Mach Platz (1994)

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Mit harten realistischen Blicken auf den Rand der Gesellschaft legten Bruda E, Ottakringer MC und DJ Chaoz den Grundstein für Straßenrap in Österreich. Leider hat man nach diesem ersten Lebenszeichen und zwei Majorlabel-Singles nichts mehr von der vielversprechenden Band gehört.


Texta – 3 Uhr 10 (1995)

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Als einzige aus der Gründergeneration bis heute ununterbrochen aktiv, hat die Linzer Band vor kurzem ihr 30jähriges Bestehen mit zwei fulminanten Konzerten gefeiert. Nach ihrem Debütalbum „Geschmeidig“ haben Texta sowohl musikalisch als auch strukturell viel für den Aufschwung von HipHop in Österreich – und vor allem in Oberösterreich – getan.


Das Dampfende Ei – Sick (1995)

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Mit seinem avantgardistischen Dada-Rap war das gemeinsame Projekt von Marimba (Schönheitsfehler), Skero (Texta) und DJ Cutex seiner Zeit weit voraus. In diesem Song vom einzigen Album „Naturwaach“ wechseln sich die beiden nahtlos mit überhöhten Angebereien ab und bringen die schöne Punchline: „Du beginnst zu stott-ott-ottern wie Hans Moser“!


Urbs & Chaoz – Closer To God (1997)

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Der weltberühmte “Wiener Sound“ der 90er Jahre hatte, wie wir schon gesehen haben, tiefe Wurzeln im HipHop und den so genannten Dope Beats. In diesem New Yorker Subgenre wurden einzelne Rap-Zeilen hypnotisch über meist partytaugliche Beats gelegt. Eine besonders hymnische Variation auf diese Formel haben die beiden DJs aus Wien für das Uptight-Label produziert.


Aphrodelics – Rolling On Chrome (1998)

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Diese Supergroup aus Mitgliedern von Compact Phunktion und Sonz Of Da Doom formierte sich nach Vorbild des Wu-Tang Clan in Wien. Englischsprachige Raps und die wegweisenden Produktionen von Rodney Hunter, wie etwa dieser Superhit mit Human League-Sample, ließen damals eine internationale Karriere in Reichweite scheinen.


Stefan Trischler