Man muss nicht unbedingt in die Ferne schweifen, um erstklassige Popmusik hören zu können. Der alljährlich erscheinende und vom Projekt pop! zusammengestellte Sampler zeigt ein aufs andere Mal, welch hochtalentierte und hoffnungsvolle MusikerInnen und Bands, auch hierzulande am Werken sind. „4444 seconds of austrian pop!music“ heißt die aktuelle Ausgabe und enthält 20 von einer pop!-Fachjury ausgewählte Tracks heimischer Acts. Der auf 1.500 Stück limitierte Sampler soll vor allem dazu dienen, die Popszene Österreichs international, wie etwa auf den Musikmessen Midem in Cannes und der Popkomm in Berlin, zu präsentieren.
Schön an solchen Sampler ist immer, dass man beim Durchhören immer wieder auf bisher noch unbekannte musikalische Schätze stößt. Die insgesamt 20 Tracks bieten einen repräsentativen Ausschnitt davon, wie Popmusik hierzulande, abseits von dem was man ohnehin schon aus dem Radio und Fernsehen kennt, aussehen kann. Erstaunlich ist vor allem auch, auf welch hohem Niveau weniger bekannte MusikerInnen und Bands bereits agieren. Es wäre kein Wunder, würde man von einigen in Zukunft noch einiges zu hören bekommen.
Neben den von der Projekt pop!-Jury ausgewählten Artists finden sich auf dem aktuellen Sampler „4444 seconds of austrian pop!music“ auch Acts, die aus diversen Bandwettbewerben, wie etwa dem Austrian Band Contest, Kärnten rockt, Kultband und The Voice als Sieger hervorgegangen sind. Ebenfalls einen Track beigesteuert hat der von FM5 veranstaltete Club Nolabel.
Ins Leben gerufen wurde das Projekt pop! 1997. Neu ausgerichtet wurde es im Jahr 2000. Zu einer Zeit, in der sich die heimische Popszene quasi in einer Art Tiefschlaf befand. Der heutige Leiter des Projekts, Harry Fuchs, wurde damals von der AKM damit beauftragt, ein umfangreiches „Konzept einer umfassenden, effizienten, zukunftsweisenden Popmusikförderung in Österreich” zu erstellen. Dem Eigenverständnis nach soll Projekt pop! eine Konzeptions- und Organisationsschnittstelle zur Entwicklung und Durchführung von Popmusik-Förderprojekten (konkrete Serviceleistungen, Ausbildungsangebote und Karrierehilfen für Musikschaffende) in Österreich darstellen. Darüber hinaus soll es wichtige Informationsarbeit in Richtung Politik, Medien und Wirtschaft leisten, um auf Defizite hinzuweisen und Rahmenbedingungen zu schaffen, innerhalb derer sich die österreichische Popmusikszene gesund entwickeln kann.