Angesichts der Überfülle an Klavierliteratur scheint es vermessen einen Wettbewerb zu veranstalten, der das Komponieren neuer Stücke fördern soll. Alles scheint es schon zu geben, auch an Stücken für Kinder und Jugendliche. Doch allzu oft erweist sich die „pädagogische Literatur“ der Gegenwart allzu arm an künstlerischen Ansprüchen; allzu oft scheint sich die Reduzierung des technischen Schwierigkeitsgrades mit einer eingeschränkten Vorstellung davon zu verbinden, was Kinder und Jugendliche geistig und emotionell zu verstehen vermögen.
Gesucht werden Stücke für Klavier, die sich an Kinder und Jugendliche wenden und sich daher einer Beschränkung des technischen Schwierigkeitsgrades unterwerfen, die aber andererseits in künstlerischen Ansprüchen keine Kompromisse eingehen und in einer zeitgemäßen Tonsprache den Lernenden Anregungen, Erkenntnisse, neue Erfahrungen anbieten: Erfahrungen über sich selbst und die Welt, in der sie leben. Das Ludwig van Beethoven Institut für Klavier und Cembalo in der Musikpädagogik möchte mit diesem Kompositionswettbewerb eine Möglichkeit schaffen, dass solche Stücke in Zukunft häufiger zu finden sind, und Komponistinnen und Komponisten dazu einladen, sich der Herausforderung zu stellen und sich an dem Wettbewerb zu beteiligen.
Eine Woche lang wird dann das Publikum – Studierende, Lehrende, ausübende Musiker und Musikinteressierte – Gelegenheit haben zu verfolgen, wie die Juroren in öffentlichen Diskussionen der Frage nachgehen, wieweit die Aufgabe gelöst wurde. Sie sollen die künstlerische Qualität der Stücke einschätzen, aber auch die Frage: was lernt der Lernende an diesen Stücken? Sie werden darüber diskutieren, was an einem Stück spannend, was zukunftsorientiert maßgebend sein mag. Sie werden aber auch im Blickfeld behalten, wo die Grenzen der technischen Möglichkeiten von Jugendlichen/Kindern liegen.
Die Entscheidungsfindung zur Vergabe der Preise erfolgt im Mauricio Kagel Wettbewerb also auf besondere Art – nicht hinter verschlossenen Türen, sondern in offenen und öffentlichen Gesprächen. Prämiert werden Klavierstücke, die von Kindern/Jugendlichen gespielt werden können – Stücke, die aber keine künstlerischen Kompromisse eingehen um pädagogisch wirken zu können, sondern durch kompositorische Qualität überzeugen.
Teilnahmebedingungen
Voraussetzungen zur Teilnahme
a) Der Wettbewerb steht allen Komponistinnen und Komponisten offen, die nach dem 15.08.1978 geboren sind. Preisträger der Mauricio Kagel Kompositionswettbewerbe 2010, 2013 und 2016 sind von einer weiteren Teilnahme ausgeschlossen.
b) Das eingereichte Werk soll für den Wettbewerb geschaffen worden sein. Es darf jedenfalls nicht älter als drei Jahre und noch nicht auf eine dem Urheber vorbehaltene Weise verwertet (d. h. insbesondere vervielfältigt, verbreitet, öffentlich aufgeführt, gesendet oder im Internet öffentlich zur Verfügung gestellt) worden sein.
c) Es darf nur ein Werk eingereicht werden, und zwar in seinem gesamten Umfang und nicht nur in Teilen.
Angaben zur Komposition
Besetzung: ein Klavier (solo oder für mehrere Spieler_innen) mit all seinen Möglichkeiten
Die Stücke sollen von Kindern / Jugendlichen gespielt werden können und im Klavierunterricht auch praktisch realisierbar sein. Der pianistische Schwierigkeitsgrad der eingereichten Kompositionen und die damit verbundenen aufführungspraktischen Anforderungen sollten also unbedingt in einem entsprechenden Rahmen bleiben.
Es wird eine klare Verständlichkeit des Notentextes erwartet. Verbale Anweisungen und Erklärungen müssen in deutscher oder englischer Sprache vorliegen.
Es können Stücke oder eine Gruppe von Stücken mit einer Dauer nicht unter 6 Minuten und nicht über 15 Minuten eingereicht werden.
Einreichung
a) Die Wettbewerbsteilnehmer_innen senden einen Umschlag mit frei gewähltem fünfstelligen Code aber ohne Namensnennung ein, in dem sich folgende Unterlagen befinden:
1. sechs Exemplare des Werks (ebenfalls ohne Namen oder Unterschrift), jedes mit dem gleichen fünfstelligen Code versehen
2. ein verschlossener Umschlag mit dem gleichen Code, der die Angaben zur Person, einen kurzen Lebenslauf sowie zwei aktuelle Fotos enthält
b) Die Einsendung der Stücke muss bis spätestens 15. August 2018 (es gilt das Datum des Poststempels) an nachstehende Adresse erfolgen:
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Ludwig van Beethoven Institut für Klavier und Cembalo in der Musikpädagogik
Rennweg 8
1030 Wien
Österreich
Jury
Michael Jarrell
Isabel Mundry
Robert HP Platz
Rebecca Saunders
Marco Stroppa
a) Die Jurymitglieder nominieren aus den eingereichten Werken jene Stücke, die im Rahmen der Wiener Tage der zeitgenössischen Klaviermusik 2019 (4. – 7. Februar 2019) öffentlich besprochen und in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werden.
b) Die Zuerkennung der Preise findet am 7. Februar 2019 im Rahmen der Wiener Tage der zeitgenössischen Klaviermusik 2019 statt.
c) Die Organisatoren behalten sich das Recht vor, einen Ersatz für ausfallende Jurymitglieder zu finden
d) Die Jury ist in ihrer Entscheidungsfindung frei. Die Entscheidung der Jury ist endgültig. Jeglicher Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Preise
1. Preis € 5.000.-
2. Preis € 3.000.-
3. Preis € 2.000.-
Eine Teilung oder Nichtvergabe der Preise ist möglich.
Die prämierten Stücke werden als Band K2019 veröffentlicht.
Die Jury kann außerdem eine Empfehlungsliste von Stücken erstellen.
Das Ludwig van Beethoven Institut für Klavier und Cembalo in der Musikpädagogik wird eine Audioaufnahme mit den prämierten Werken und ausgewählten Stücken dieser Empfehlungsliste produzieren und digital veröffentlichen.
Rechtliche Informationen
Die eingereichten Partituren können nicht zurückgeschickt werden. Bei Verlust oder Beschädigung der eingereichten Partituren übernimmt die Organisation keine Haftung. Mit der Teilnahme am Wettbewerb durch Einsendung einer Komposition erklärt sich der Komponist / die Komponistin mit sämtlichen Teilnahmebedingungen einverstanden. Das Urheberrecht verbleibt bei den Komponistinnen und Komponisten. Das Ludwig van Beethoven Institut für Klavier und Cembalo in der Musikpädagogik behält sich ein Dokumentationsrecht vor und ist berechtigt, alle Konzerte oder Veranstaltungen während der Dauer des Wettbewerbs und der nachfolgenden Wiener Tage der zeitgenössischen Klaviermusik akustisch sowie visuell zu dokumentieren und diese Dokumentationen zur Bekanntmachung des Wettbewerbs zu nutzen. Die auf diesen Bild- und/oder Tonaufnahmen vervielfältigen Musikwerke der Teilnehmer_innen dürfen sachlich, zeitlich und räumlich unbeschränkt vervielfältigt, verbreitet, aufgeführt, mit anderen Werkarten verbunden, gesendet und/oder öffentlich zur Verfügung gestellt werden, sofern und soweit es sich nur um die nicht-kommerzielle Nutzung dieser Bild- und/oder Tonaufnahmen handelt. Sofern die Urheberin bzw der Urheber Bezugsberechtigte/r einer Verwertungsgesellschaft ist, ist er verpflichtet, sich um die nötigen Formalitäten zur Erteilung nicht-kommerzieller Lizenzen gemäß den gültigen Reglements der jeweiligen Verwertungsgesellschaften im Vorhinein zu kümmern. Diese Werknutzungsbewilligung ist übertragbar. Eine kommerzielle Nutzung bedarf einer entsprechenden Bewilligung der jeweiligen Rechteinhaberin bzw des jeweiligen Rechteinhabers.
Der Rechtsweg ist in allen Belangen des Wettbewerbs ausgeschlossen.