Das Osterfestival Tirol ist als einziges Mehrspartenfestival im Westen Österreichs eine Hommage an die Kunst. Drei Wochen lang werden Hall und Innsbruck zu Orten intellektuellen und kulturellen Austausches und versuchen mehr Toleranz und Respekt dem Unbekannten gegenüber entstehen zu lassen. Auf unterschiedlichste Weise werden über die Kunst aktuelle Themen betrachtet — u.a. Musik, Tanz, Performance und Film verschmelzen miteinander und ineinander. Vom 6. bis 21. April 2019 wird der mit unterschiedlichsten Emotionen geladenen Begriff „Heimat“ betrachtet.
Bereits die Eröffnung (6. April) steht im Zeichen der Musik. Unter dem Titel Heimatsuche und Emigration wird großen österr. Komponisten des 20. Jahrhunderts gehuldigt: Zemlinsky, Schönberg, Berg, Webern. Manche unter ihnen mussten ihre Heimat verlassen und eine neue finden. Das belgische Het Collectief, Katrien Baerts unter der Leitung des Pioniers der zeitgenössischen Musik Reinbert de Leeuw entführen Sie in eine Welt unendlicher Tiefe.
Das ensemble recherche (9. April) lässt mit einem Fest der Sinne Musik erklingen, die von verschiedenen Kulturen inspiriert wurde. Im Zentrum stehen Werke der koreanischen Komponistin Younghi Pagh-Paan, die sich auf ihre Heimat beziehen. Weiters sind Claude Viviers Nachklänge einer Indonesienreise, Cinq chansons poir percussion, und Werke von Samir Odeh-Tamimi, Helena Tulve und Eduard Demetz zu hören.
In der 31. Saison liegt ein Schwerpunkt auf der Musik des französischen Klangzauberers, Komponisten und Organisten Olivier Messiaen. Mit den Visions de l’Amen (18. April) lassen zwei außergewöhnliche Künstler – Igor Levit und Markus Hinterhäuser – eines seiner wichtigsten Werke für Klavier zum Klangrausch werden. Et exspecto… (Und ich erwarte die Auferstehung der Toten) ist in Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege entstanden. Das Tiroler Ensemble Windkraft (20. April) vervollständigt den Abend mit Musik von Scelsi, Ustvolskaya und Varèse.
Ab Aschermittwoch führen mit Musik und Text die 40 Orte (6. März bis 20. April) durch die Fastenzeit. Junge Tiroler Musiker spielen Werke unterschiedlicher Epochen – u.a. kurze Werke Neuer Musik von Tiroler, österreichischen und internationalen KomponistInnen. Eine Form von Inseln der Stille, des Innehaltens, in der sonst so getriebenen Zeit.
Eine halbe Stunde freudiger Sinnlichkeit schenkt die Königin der Instrumente: OrgelSPIELE (samstags, ab 16. März bis 13. April). Vier junge, in Tirol lebende Organisten weisen mit Messiaens Zyklus Les Corps Glorieux auf die Konzertabende hin.