Vom 20. bis 22. Juli geht im burgenländischen Wiesen eines der traditionsreichsten Jazz Festivals Österreichs über die Bühne. Schon seit über 30 Jahre steht das Jazzfest Wiesen für ein hervorragendes Programm, dass in der Vergangenheit immer wieder die Größen der internationalen wie heimischen World/Jazz Szene präsentiert hat.
Schon seit dem Anbeginn im Jahre 1976 hatte das Jazzfest Wiesen eine Sonderstellung unter den Festivals inne. Einerseits waren die Veranstalter stets darauf bedacht, ein bunt gemischtes Programm auf die Beine zu stellen, welches nicht alleine für Jazzfans von Interesse sein sollte. Andererseits bot die Naturarena eine einzigartige Kulisse, die der Veranstaltung zusätzliche Atmosphäre verliehen hat und gerade deswegen von den Musikern/Innen und dem Publikum gleichermaßen geschätzt wurde. Auf Grund der zunehmenden Zahl von großen Festivals in den letzten Jahren ist zwar die Bedeutung von Wiesen als Veranstaltungsort etwas gesunken, der hervorragende Ruf aber lässt immer noch die Größen der Szene ins Burgenland pilgern.
Schon der Freitag belegt eindrucksvoll, welche Richtung dieses Mal eingeschlagen werden soll. Musikalische Offenheit und Vielfältigkeit ist angesagt. Wie schon in den letzten Jahren beschränkte man sich bei der Wahl der Interpreten/Innen nicht alleine auf das Jazzgenre, sondern versuchte auch Musiker/Innen und Bands aus anderen innovativen Stilen für das Festival zu gewinnen. So steht der erste Tag ganz im Zeichen zweier im Moment sehr populären osteuropäischen Musiktraditionen. Das Interesse an “Balkan” und “Klezmer” hat vor allem in der jüngeren Vergangenheit eine enorme Steigerung erfahren. Mit diesem Schwerpunkt erschließt sich dem Festival mit Sicherheit ein neues zusätzliches Publikumsegment, was aber gleichzeitig nicht bedeuten soll, dass nicht auch Jazzfans zum Zuge kommen werden. Auf der Bühne zu sehen bzw. zu hören sein werden unter anderem Shantel & Bucovina Club Orkestar, Fatima Spar und die Amsterdam Klezmer Band. Aber auch die World/Jazz-Fans kommen mit Enzo Avitabile & Bottari sowie Djabe voll auf ihre Kosten.
Auch die darauf folgenden Tage, Samstag und Sonntag, sind sehr reichhaltig an Musikstilen. Der Bogen spannt sich dabei von Jazz über Blues bis hin zu Funk und Bossa Nova. Dabei steht das Vorhaben im Vordergrund, ein möglichst breites Spektrum abzudecken, um wirklich jedem/r Besucher/In etwas bieten zu können. Es werden unter anderem die Brooklyn Funk Essentials, Daniele Sepe, Candy Dulfer & Friends, Rhythm Fields, Lovely Rita, das Gerald Gradwohl Trio und Hazmat Modine, die Festivalbühne bespielen. Neben dem Hauptschauplatz bietet aber auch die Jazzlounge einen musikalischen Leckerbissen. So sorgt wie schon die letzten Male Martin Reiter mit seinem akustischen Jazztrio für das musikalische Rahmenprogramm, welches dem Publikum eine spannende Ausweichmöglichkeit bietet. (mt)
Foto Candy Dulfer: Carin Verbruggen
