21. KlezMORE Festival Vienna 2024

Das Klezmore Festival Vienna findet heuer von 9. – 17. November 2024 erstmals unter der Intendanz von Lisa Reimitz und Franziska Hatz (Internationales Akkordeonfestival Wien, Musikalischer Adventkalender) sowie der Co-Kuration von Isabel Frey und Esther Wratschko an zwölf Wiener Spielstätten statt. Die 21. Festival Edition wird außerdem erstmals mit einem Jahresthema gestaltet: Vielerorts.

„2024 ein Festival für jüdische Musik in Wien zu übernehmen bedeutet für uns, es weiter aufzumachen, Fragen zu stellen, Antworten zu suchen – und weiterzuentwickeln. Wir freuen uns, dass wir mit Isabel Frey und Esther Wratschko zwei Expertinnen in jiddischer Musik und Klezmer für die Kuratierung gewinnen konnten und so die Arbeit der bisher Beteiligten mit größter Wertschätzung und Qualität weitergetragen werden kann” – so Intendantin Lisa Reimitz.

Das heutige Verständnis von „Klezmer“ ist eine Musik, die sich über viele Orte, Städte, Länder und Kontinente erstreckt. Von den Klezmorim, die im osteuropäischen Schtetl Hochzeitsmusik spielten, über das jiddische Theater in Warschau oder Odessa, bis hin zur zeitgenössischen Revival-Szene in New York oder Berlin. Die Geschichte der jiddischen Musik und Kultur ist einerseits durch Vertreibung und Exil geprägt, andererseits aber auch – damals wie heute – durch transkulturelle Begegnungen bereichert.

Kuratorin Isabel Frey: “Mit dem diesjährigen Festivalprogramm wird genau diese „Vielörtlichkeit“ der jiddischen Musik mit einem vielfältigen, internationalen Programm zelebriert. Wir laden ein, das diesjährige Thema „Vielerorts“ über neun Tage in unterschiedlichen Formaten zu entdecken. Was verstehen wir unter „Klezmer“ und was bedeutet das „MORE“? Welche Rolle spielen transkulturelle Begegnungen, aber auch Flucht und Exil in dieser Musik?”

So startet das Festival am 9. November 2024 im Gedenken an das Novemberpogrom mit der Auftaktveranstaltung “Vielerorts?”; einem Konzert des britischen Avantgarde-Elektro-Folk Streicherduos Fran & Flora sowie einem Podiumsgespräch zum Jahresthema im Theater Nestroyhof / Hamakom. Das Eröffnungskonzert der einmaligen Formation KLEZZFOUR mit Spezialgast Zoe Aqua findet am

10. November im Stadtsaal statt, aus Kanada präsentiert die Klezmer-Québécois-Fusion des Ensembles Oktopus ihr energetisch-virtuoses Programm (12.11, Theater Akzent) und etwa die sephardische Musik der serbischen Gruppe Shira U’tfila (16.11, Sargfabrik) geben einen Einblick in die große Bandbreite des Festivalprogramms. Ein besonderer Höhepunkt ist sicher der Abschluss des Festivals mit einem Tanzabend mit der jiddisch-ukrainischen Exilband Druzi (17.11, Schutzhaus Zukunft), die großteils aus geflüchteten Musiker:innen aus der Ukraine in Deutschland besteht.

Auch neue Veranstaltungsformate spiegeln die Vielfalt und Tiefe der jüdischen Kulturwelt in Wien wider: ein Synagogenkonzert mit weiblicher liturgischer Musik in der liberalen jüdischen Gemeinde Or Chadasch (10.11), ein partizipativer Shabbes-Abend im jiddischen Kulturzentrum Yung Yidish (15.11), sowie ein Clubbing-Event im Porgy & Bess (14.11), bei dem Kleztronica und Oriental Techno aufeinandertreffen. Ergänzend bietet das Rahmenprogramm die beliebten Workshops im Österreichischen Volksliedwerk (10.11; 16.11), Klezmer Jam-Session (Kulturcafe Max, 11.11)  und eine Führung durch die neue Ausstellung im Jüdischen Museum Wien (15.11) an.

DAS PROGRAMM IM DETAIL:

(Programmergänzungen und – änderungen vorbehalten)


Sa., 9.11.2024 (19.30 Uhr) THEATER NESTROYHOF HAMAKOM / Podiumsgespräch und Konzert / Auftaktveranstaltung 21. KlezMORE Festival
1020 Wien, Nestroyplatz 1
Eintritt VVK € 28,– / AK € 30,– / Ermäßigte € 18,– (unter 27)

Auftakt: KlezMORE Vielerorts?
Podium mit den Diskutantinnen Francesca Ter-Berg, Esther Wratschko, Isabel Frey, Lisa Reimitz,
Moderation: Mirjam Jessa (Ö1)

Das Klezmore Festival Vienna hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren zu einem festen Bestandteil der jüdischen Musikszene entwickelt, internationale Anerkennung erlangt und Wien fix in dieser Szene verankert. Zum Auftakt des 21. KlezMORE Festival Vienna laden wir zu einem Konzert und einer Podiumsdiskussion ein, die das diesjährige Festivalthema „Vielerorts“ beleuchten. Was verstehen wir unter „Klezmer“ und was bedeutet das „MORE“? Welche Rolle spielen transkulturelle Begegnungen, aber auch Flucht und Exil in dieser Musik? Im Gedenken an das Novemberpogrom diskutieren wir zudem über den öffentlichen Auftrag eines Festivals für jüdische Musik in Wien – einer Stadt mit einer reichen jüdischen Vergangenheit und einer historischen Verantwortung bei der Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Am Podium sprechen die Kuratorinnen Isabel Frey und Esther Wratschko, Intendantin Lisa Reimitz und die Klezmer-Cellistin Francesca Ter-Berg vom britischen Folk-Duo „Fran & Flora“ unter der Moderation von Mirjam Jessa (Ö1).

Konzert mit FRAN & FLORA (UK)
Francesca Ter-Berg (Cello/Vox), Flora Curzon (Violine/Vox)

Das mehrfach preisgekrönte Experimental/Folk-Duo Fran & Flora fesselt das Publikum mit ihren Neuinterpretationen von traditionellen Klezmer-Melodien und jiddischen Liedern. Die Künstlerinnen lassen sich von Archivaufnahmen, wiedergefundenen Manuskripten und Studien mit traditionellen Meistern inspirieren und fügen diesem Quellenmaterial Drones, Loops, freie Improvisation und Elektronik hinzu, um eine “Grenzwelt” zu schaffen.


So., 10.11.2024 (11:00 Uhr) Jüdische liberale Gemeinde OR CHADASCH/Rahmenprogramm
1020 Wien, Robertgasse 2
Eintritt € 15,– / erm. € 10,– unter https://orchadasch.at/

Kol Isha – Jewish Women Voices: Kaia Berman-Peters (Stimme) (USA)

Das neue Format des Synagogenkonzerts “Kol Isha – Jewish Women Voices” zelebriert die von Frauen gesungene jüdische Liturgie. Kol Isha, Hebräisch für “Stimme der Frau”, ist das religiöse Gesetz, welches das Erklingen der weiblichen Singstimme in Anwesenheit von Männern verbietet. Als einzige egalitäre Synagoge in Wien ist die liberale jüdische Gemeinde Or Chadasch ein perfekter Ort, um die weibliche Singstimme in der jüdischen liturgischen Musik zu zelebrieren. In diesem Format erklingen die Stimmen von Gebetsleiterinnen, Kantorinnen und Rabinerinnen in ihrem vollen Glanz, den Start dieser Konzertreihe macht die US-amerikanische Musikerin Kaia Berman-Peters.

In Kooperation mit Or Chadasch


So, 10.11.2024 (15:00 -18:00 Uhr) ÖSTERR. VOLKSLIEDWERK / Workshop
1010 Wien, Operngasse 6
Anmeldung unter: office@volksliedwerk.at / Tel. 01 512 6335
Teilnahmegebühr: € 40,–

Workshop: Tanzmusik Tradition Osteuropa
in englischer Sprache – Übersetzungsmöglichkeiten vorhanden!
Leitung: Francesca Ter-Berg

Francesca Ter-Berg ist Cellistin und Komponistin, bekannt für ihren einzigartigen Stil, der Klezmer, Improvisation und elektronische Synthese verbindet. In diesem Workshop bietet sich die Möglichkeit, traditionelle Melodien und Rhythmen der jüdischen Tanzmusik Tradition Osteuropas zu erlernen. Der praxisorientierte Workshop ist offen für alle Interessierten, Musiker:innen und Sänger:innen aller Niveaus. Nach dem Workshop ist es möglich, am 11. November das Erlernte direkt bei der Klezmer Session im Kulturcafé Max umzusetzen – seid dabei – un lomir shpiln klezmer!


So., 10.11.2024 (19.30 Uhr) STADTSAAL / Eröffnungskonzert 21. KlezMORE Festival
1060 Wien; Mariahilfer Straße 81
Eintritt VVK Kat.1 € 28,– / Kat.2 € 25,– // AK € 30,– / Ermäßigte € 18,– (unter 27)

KLEZZFOUR feat. Zoë Aqua (BGR/POL/USA)
Alexander Wladigeroff – Trompete
Maciej Golebiowski – Klarinette, Moderation
Konstantin Wladigeroff – Klavier
Benjy Fox-Rosen – Kontrabass, Gesang
Special guest: Zoë Aqua – Violine

Internationale Klezmer Formation mit Wienerischem Charme! – KLEZZFOUR ist ein einmaliges Konglomerat bekannter Namen vor allem, aber nicht nur, aus der Wiener Klezmer- und Weltmusikszene, samt deren angrenzenden Kreativbiotopen. Allzu starre Vorstellungen von Klezmer werden gesprengt und doch bleiben die Musiker stets mit einem Bein fest in der jiddischen Musiktradition. Fox-Rosen, der als “One of the Rising Stars in the Yiddish music scene“, Golebiowski, der wohl bekannteste oriental-klezmer Klarinettist und die Wladigeroff Brothers, Jazz-Balkan Namen mit internationalem Ruf, interpretieren vielfältige Klezmertraditionen ins Heute und geben dabei bewusst Raum, um Klezmer stimmig in diesen Rahmen zu überführen.

Für die Eröffnung des 21. KlezMORE Festival Vienna erweitert sich KLEZZFOUR mit Zoë Aqua um eine der gefragtesten Geigerinnen der internationalen Klezmerszene, ein außergewöhnliches Konzerterlebnis ist garantiert.


Mo., 11.11.2024 (Doors 19.00 Uhr, Start 20 Uhr) KULTURCAFÉ MAX / Acoustic Session
1170 Wien; Mariengasse 1
Freie Spende

VIENNA KLEZMER SESSION
hosted by Fabian Pollack
In Kooperation mit dem Kulturverein Friling

Der Gitarrist, Komponist und Arrangeur Fabian Pollack (Nifty’s, Vienna Klezmore Orchestra, Fox-Rosen/Golebiowski/Pollack) leitete bereits 2007–2017 im Kulturcafé Tachles Klezmersessions. Mit einem ausgesuchten Opener-Set wird der Abend im Kulturcafé Max eröffnet, danach gibt es eine Klezmer-Session, die zum Mitspielen,-singen,-tanzen und zuhören einlädt – packt die Instrumente ein, das Tanzbein aus – un lomir shpiln klezmer!


Di., 12.11.2024 (19.30 Uhr) THEATER AKZENT / Abendkonzert
1040 Wien; Theresianumgasse 18
Eintritt VVK € 28,– / AK € 30,– / Ermäßigte € 18,– (unter 27)

OKTOPUS (CA)
Gabriel Paquin-Buki – Klarinette, Komposition, Arrangements
Guillaume Martineau – Klavier
Matthieu Bourget – Bassposaune
Maxime Philippe – Schlagzeug, Perkussions
Noémie Caron-Marcotte – Querflöte
Francis Pigeon – Trompete
Madeleine Doyon – Tenorposaune
Laetitia Francoz Lé vesque – Violine

​​Obwohl die preisgekrönten Oktopus aus Montreal hauptsächlich eine Kombination aus Klezmer mit den Rhythmen und Harmonien des Balkans spielen, interpretiert das temperamentvolle, technisch brillante Oktett auch traditionelle Musik aus Quebec sowie Stücke verschiedener klassischer Komponisten wie Bartok, Brahms und Prokofjew, insbesondere deren Werke, die von volkstümlichen Themen abgeleitet sind. Die energiegeladene, tiefgründige Darbietung der acht virtuosen Musiker:innen ist gespickt mit Humor und gewürzt mit Erzählungen, Originalkompositionen, fein ausgearbeiteten Arrangements und Improvisationen.


Mi., 13.11.2024 (19.30 Uhr) EHRBAR SAAL / Musikalische Lesung und Abendkonzert
1040 Wien; Mühlgasse 28
Eintritt VVK € 28,– / AK € 30,– / Ermäßigte € 18,– (unter 27)
Ticket gilt für beide Programmpunkte

JULYA RABINOWICH UND ALIOSHA BIZ (RUS) / Musikalische Lesung

Für dieses besondere Programm haben sich zwei im Jahr 1970 in der ehemaligen UdSSR geborene und nach Wien emigrierte Künstler:innen gefunden. Julya Rabinowich – gefeierte Schriftstellerin und Literaturpreisträgerin liest aus ihren Bestsellern (“Herznovelle”,”Spaltkopf”, “Dazwischen: ich”) und wird dabei vom Stargeiger Aliosha Biz (Dobrek Bistro, Adi Hirschal, Timna Brauer) musikalisch (und erzählerisch) begleitet. Die beiden spannen den Bogen von der Verlust der alten Heimat bis zur Selbstfindung als Künstler:in in der Fremde, die zur neuen Heimat wird.

ALIOSHA BIZ KLEZMER PROJECT (RUS/AT) / Abendkonzert
Aliosha Biz – Geige
Sasa Shevshenko – Akkordeon
Christoph Petschina – Kontrabass

Aliosha Biz Klezmer Projekt ist per Eigendefinition eine “junge freche fetzige Klezmer Band, bestehen aus drei Jungs über 50” – und allesamt sind sie Stars der Wiener Musikszene. In diesem Projekt dachte der Fiddler Aliosha Biz die Klezmermusik “neu” und versah sie unter anderem mit Elektronik,  Loops und Beats. Kein „OLD SCHOOL“-Klezmer  für Purist:innen, sondern: der Dancefloor ist eröffnet! Mit seinen langjährigen Bühnenkollegen Christoph Petschina und Sasha Shevchenko nimmt Biz das Publikum mit auf die musikalische Reise durch die jüdische Musikwelt von den Anfängen bis in die Gegenwart. Mazeltov und L’haim!


Do., 14.11.2024 (19.30 Uhr) PORGY&BESS / Abendkonzert und Clubbing 
1010 Wien; Riemergasse 11
Eintritt VVK € 28,– / AK € 30,– / Ermäßigte € 18,– (unter 27)
Eintritt für Ariel Bart – The Trio Project gilt für beide Veranstaltungen
Clubbing only: € 10,–
Abendkonzert sitzend, Clubbing stehend

ARIEL BART – THE TRIO PROJECT (ISR) / Abendkonzert
Ariel Bart – Harmonika
Talia Erdal – Cello
Arseny Rykov – Klavier

Ariel Bart ist Mundharmonikaspielerin und Komponistin aus Israel und lebt und arbeitet derzeit in Berlin. Sie begann im Alter von 7 Jahren mit dem Spielen der chromatischen Mundharmonika, seitdem ist sie ihr Hauptinstrument. Im Laufe der Jahre trat mit Spitzenmusikern in New York und Israel auf, darunter William Parker, Andrew Cyrille, Steve Swell, Achinoam Noa Nini, Miki Gavrielov, Davis D’aor und als Solistin mit dem Jerusalem Orchestra East and West. Ariel Bart arbeitet daran, die Grenzen der Mundharmonika zu erweitern und sie gegenwärtiger zu machen, indem sie Eigenkompositionen schreibt und mit verschiedenen Bands weltweit zusammenarbeitet.

CHAIA (US) & SEBA KAYAN (AT) / Clubbing
In Kooperation mit Salam Music Festival
Kleztronica meets Oriental Techno

Die beiden Künstlerinnen experimentieren mit traditionellen Musiken – jiddische Musik und Klezmer einerseits, und arabische, levantinische und nahöstliche Musik andererseits – und verweben diese Klänge mit elektronischen Sounds, Beats und Samples. Dieser Clubbing-Abend steht nicht nur für musikalische Innovation, er setzt auch ein wichtiges Zeichen für friedliches Zusammenleben.


Fr., 15.11.2024 (15.30 Uhr)JÜDISCHES MUSEUM WIEN / Rahmenprogramm
1010 Wien; Dorotheergasse 11

KlezMORE Festival Spezialführung: Die Dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis.

Für KlezMORE Festival-Fans gibt es für diese Spezialführung ermäßigten Museumseintritt: € 11,–, die Führungsgebühr entfällt. Anmeldung unter: tours@jmw.at

Ausgehend von einer Annäherung, was es bedeuten kann, der dritten Generation anzugehören, und der Dimension des Traumas im Familiengedächtnis, erkundet die Ausstellung verschiedene Strategien der Bewältigung und Auseinandersetzung mit dem Erbe des Holocaust. Sie erzählt vor allem anhand künstlerischer Arbeiten vom Archivieren und nicht mehr Schweigen wollen, von Aneignung und Abgrenzung, vom bewussten Erinnern und Vergessen wollen, von der Allgegenwärtigkeit der Schoa und den großen Lücken in den Familiengeschichten sowie den Versuchen, diese zu füllen. Die künstlerischen Positionen zeigen gemeinsam mit den ausgestellten Objekten und Archivalien, wie Traumata von Generation zu Generation weitergegeben werden. Gleichzeitig vermitteln sie, wie das weltweite Erstarken des Rechtsradikalismus sowie Terror und Krieg einerseits zur Retraumatisierung, andererseits aber auch zu verstärktem Engagement für Frieden und Menschenrechte führen können.


Fr., 15.11.2024 (15.30 Uhr)YUNG YiDiSH Wien / Rahmenprogramm
1020 Wien; Lilienbrunngasse 18
Eintritt frei, Anmeldung unter yungyidishvienna@gmail.com

Schabbat Abend bei YUNG YiDiSH WIEN – mit Mendy Cahan

Es ist Freitag, Ende der Woche und das KlezMORE Festival lädt zu einem Farbrengen (Feier) mit Mendy Cahan ins YUNG YiDiSH Wien ein. Wir treffen uns in einem gemütlichen Raum voller alter jiddischer Bücher, sitzen um einen Tisch, schlürfen steirischen Wein von Fischer Weine, während Mendy Cahan uns sanft durch die traditionellen Rituale zur Begrüßung des Schabbats führt. Gemeinsam singen wir  jiddische Lieder und traditionelle Nigunim (Melodien) während der Schabbat an diesem Tag nach jüdischer Tradition mit Einbruch der Dunkelheit eintritt.


Sa., 16.11.2024 (15-18 Uhr) ÖSTERR. VOLKSLIEDWERK / Workshop
1010 Wien; Operngasse 6, 1010 Wien
Anmeldung unter: office@volksliedwerk.at / 01 512 6335
Teilnahmegebühr: € 40,–

YIDDISH IN HARMONY / Workshop
Leitung: Esther Wratschko

Auch wenn mehrstimmiges Singen nicht die erste Assoziation mit jiddischen Lied ist, gibt es doch eine Tradition, die sich sehen lässt: von jiddischen Volksliedern in slawischer Chortradition hin zu den jazzigen Arrangements der Barry Sisters gibt es viele Möglichkeiten, das mehrstimmige Singen im Jiddischen zu zelebrieren. Die jiddische Sängerin und ausgebildete Chorleiterin Esther Wratschko leitet in diesem Workshop zum ungehemmten Genuss des Singens „in harmony“ an – wer vorher noch nicht mehrstimmig gesungen hat, wird nachher nicht mehr aufhören wollen.


Sa., 16.11.2024 (19.30 Uhr) SARGFABRIK / Abendkonzert
1140 Wien; Goldschlagstraße 169
Eintritt VVK € 28,– / AK € 30,– / Ermäßigte € 18,– (unter 27)

SHIRA U´TFILA (SRB)
Stefan Sablic – Stimme, Oud
Branislava Podrumac – Stimme
Filip Krumes – Violine
Srdjan Djordjevic – Kontrabass
Goran Milosevic – Percussion

Shira U´Tfila ist ein multiethnisches, multinationales, multikonfessionelles Ensemble, das seine Inspiration aus der Vielfalt und dem Reichtum des jüdischen, spanischen, osmanischen, türkischen, arabischen und balkanischen Musiktraditionen schöpft. Gegründet wurde es 2000 mit dem Ziel, das sephardisch-musikalische Erbe des Balkans, des Mittelmeers und Nordafrikas zu bewahren und bekannt zu machen. Der  unverwechselbare Sound der Gruppe verleiht einem historischen Erbe eine moderne Wendung.


So., 17.11.2024 (13.00 Uhr) Filmcasino / Stummfilm Matinée
1050 Wien; Margaretenstraße 78
Eintritt € 22,– / Ermäßigte € 20,–

MAN WITHOUT A WORLD (BEL 1992, Eleanor Antin, 98 Min.)
mit Pier Marton, Christine Berry, Eleanor Antin

The Man Without A World wird dem legendären (und fiktiven) sowjetischen Regisseur der 1920er Jahre Jewgeni Antinow zugeschrieben. Tatsächlich ist Antinow selbst eine Schöpfung der weltbekannten Künstlerin Eleanor Antin. Das bewegende Melodrama spielt in einem typischen Schtetl (Dorf) in Polen. Der dortige Kampf der Jüd:innen gegen Armut und Rassenhass wird durch ihre eigene Spaltung in verschiedene verfeindete politische Fraktionen erschwert. Während die Jüd:innen des Schtetls ihrer Liebe und Religion sowie ihren Geschäften und Träumen nachgehen, ist der Engel des Todes immer in ihrer Nähe …

The Man Without A World wird am 17. November von Originalkompositionen der weltberühmten Klezmer-Geigerin Alicia Svigals und dem renommierten Stummfilmpianisten Donald Sosin musikalisch begleitet.

Live: Alica Svigals/Geige und Donald Sosin/Klavier (US)


So., 17.11.2024 (19.30 Uhr) SCHUTZHAUS ZUKUNFT / Abendkonzert
1150 Wien; verlängerte Guntherstraße, 1150 Wien
Eintritt VVK € 28,– / AK € 30,– / Ermäßigte € 18,– (unter 27)

DRUZI – YIDDISH UKRAINIAN ORKESTRA (UKR/US/LVA/RUS/RO/GER)
Daria Fomina (Kharkiv) – Flöte
Mitya Gerasimov (Kyiv) – Klarinette
Craig Judelman (Berlin/USA) – Projektleitung, Violine
Nataliya Kasianchyk Utesheva (Vynnitsa – Warsaw) – Domra
Sasha Lurje (Riga/Berlin) – Stimme, Perkussion
Maria Viksnina (Zaporizhzhia/Berlin) – Torban
Shaun Williams (RO/USA) – Akkordeon

DRUZI ist eine neue Zusammenarbeit von Craig Judelman mit weltklasse Folk Musiker:innen, um als Reaktion auf die aktuellen Gräueltaten in der Ukraine solidarisch zu reagieren. Einige der Musiker:innen sind Flüchtlinge des aktuellen Konflikts, andere haben die Ukraine vor dem aktuellen Krieg verlassen, einige sind  jüdische Musiker:innen, die seit Jahren mit dem ukrainisch-jüdischen Erbe arbeiten. Und sie spielen, tanzen und singen gemeinsam. Und nutzen die Kunst und Tradition, um uns am 17. November zum Abschluss des KlezMORE Festivals alle zusammenzubringen. Mit traditionellen ukrainischen und jüdischen Instrumenten, gemeinsamen Tanz und Gesang erinnert DRUZI daran, dass jede Kultur eine einzigartige, kräftigende Identität hat, die uns verbindet und den Weg in eine friedlichere Zukunft weist.

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Links:
Klezmore Festival Vienna
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