Wien (OTS) – Im Sommer 2025 feiert das Festival Retz sein 20-jähriges Bestehen – mit Stolz auf zwei Jahrzehnte kulturellen Engagements und einem klaren Blick in die Zukunft. In einer Region, in der Geschichte, Gegenwart und Zukunft untrennbar miteinander verwoben sind, wird der europäische Gedanke tagtäglich gelebt. Kulturschaffende aus aller Welt finden hier zusammen – das Retzer Land wird zur Bühne für Begegnung, Austausch und kreative Impulse.
Kirchenoper als Markenzeichen!
Als einzige Kulturinstitution Europas widmet sich das Festival Retz seit seiner Gründung der Kirchenoper. Im Jubiläumsjahr steht Antonio Maria Bononcinis barocke Kirchenoper “Salome” (1709) im Mittelpunkt – eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Mythos der biblischen Prinzessin, die seit Jahrhunderten Projektionsfläche patriarchaler Fantasien ist. Die multimediale Opernproduktion unter der musikalischen Leitung von Luca De Marchi bringt internationale Künstlerinnen und Künstler in der Stadtpfarrkirche St. Stephan zusammen. Die Schweizer Filmemacherin Nicole Aebersold verwandelt den Kirchenraum in eine immersive, visuelle Bühne. Gemeinsam mit der israelischen Choreografin Jasmin Avissar entwickelt sie eine weibliche Lesart der bekannten Geschichte: „Zweitausend Jahre lang wurde Salome aus männlicher Sicht erzählt. Es ist Zeit, diese Erzählweise zu hinterfragen!“ – Nicole Aebersold
Die aufwendigen Filmaufnahmen zu diesem künstlerischen Großprojekt, unter aktiver Beteiligung zahlreicher Menschen aus der Region, ganz in der Tradition des Festivals, sind bereits abgeschlossen!
Weiblichkeit im Fokus
Das Jubiläumsprogramm steht unter dem thematischen Fokus Weiblichkeit – und setzt sich mit der sozialen, rechtlichen und politischen Stellung von Frauen in Vergangenheit und Gegenwart auseinander. Herausragende Künstlerinnen prägen das Programm:
Weltstar Sara Mingardo eröffnet gemeinsam mit dem Ensemble Continuum Wien, unter der Leitung von Luca De Marchi mit einem feierlichen Konzert im Stadtsaal/Retz am 10. Juli die Festivalsaison 2025. Noch am selben Abend folgt ein stimmungsvolles Open-Air-Konzert am Retzer Hauptplatz mit der österreichischen Formation Die Knoedel.
Die italienische Sopranistin Sandra Foschiatto gestaltet gemeinsam mit dem Pandolfis Consort das traditionelle Galakonzert auf Schloss Schrattenthal – mit der Erstfassung von Luigi Boccherinis “Stabat Mater”. Die renommierte Cembalistin Elisabetta Guglielmin feiert ihr Österreich-Debüt mit ihrem römischen Ensemble Aimart Antico im Retzer Bürgersaal.
Neues Festivalformat RETZitativ – Uraufführung
Mit einer multimedialen Uraufführung bringt Ausnahmeperformerin Susanna Ridler Texte der Autorin Helena Adler auf die Bühne. Die Female Lecture der Historikerin Andrea Griesebner mit musikalischer Unterstützung von Susanna Ridler beleuchtet die gesellschaftliche Stellung der Frau in ökonomischer und sozialer Abhängigkeit – einst und heute.
Junge Talente finden ihren Platz
Das Duo zoat – Viktoria Hofmarcher und Anna Großberger – begeistert mit musikalischer Feinfühligkeit und poetischem Humor in der Nusswaldkellergasse in Platt. Ein weiteres Highlight ist das Konzert des international gefeierten Retzer Tenors Martin Mairinger im Stadtmuseum Retz.
Grenzüberschreitende Konzerte prägen das gesamte Festival!
Auf der Thayabrücke begegnen sich österreichische Klanglandschaften mit der Gruppe Aniada a Noar und tschechische Folklore. Am Heiligen Stein verschmelzen Natur, Musik und europäische Freundschaft zu einem besonderen Konzerterlebnis.
Dass das Festival Retz 2025 sein 20-jähriges Jubiläum begehen darf, verdankt es nicht zuletzt dem treuen Publikum und der engagierten Bevölkerung des Retzer Landes.
Zwischen 10. und 27. Juli 2025 wird Retz erneut zum lebendigen Begegnungsraum für Kunst, Geschichte und Gesellschaft – im Zeichen der Neugier auf das Kommende.
Das Programm im Detail sowie Karten unter: www.festivalretz.at