100 Prozent: YASMIN HAFEDH alias YASMO

Mit dieser Serie bündelt mica – music austria die Erfahrungen und Sichtweisen von Frauen im Musikbusiness. Warum „100 Prozent“? Weil Gleichstellung zu 100 Prozent anstrebenswert ist… und es immer noch viel zu tun gibt. In diesem Interview erzählt die Rapperin, Poetin, Autorin, Veranstalterin und Aktivistin YASMIN HAFEDH alias YASMO über die Leute und Institutionen, die sie auf ihrem Weg unterstützt haben, und ihre Erfahrungen, die sie in ihrer Karriere gemacht hat.

Welche Personen/Institutionen/Förderprogramme haben dir auf deinem Weg im Musikbusiness weitergeholfen?

Yasmo: Mir hat Mieze Medusa als Mentorin extrem geholfen, später dann mein Label ink music und da allen voran Hannes Tschürtz. Natürlich wäre es in Österreich gar nicht möglich gewesen, so durchzustarten, gäbe es FM4 nicht. FM4 muss bleiben, das ist extrem wichtig für die vielfältige Musiklandschaft, die sich Österreich u.a. dank ihnen überhaupt leisten kann. 

„… in der Bewegung lernt man am meisten und das beginnt beim Schreiben von Musik, geht übers Aufnehmen, übers Live Spielen bis hin zur Distribution und Urheberrecht.“

Wie und wodurch hast du Erfahrung im Musikbusiness gesammelt? Was waren die größten Hürden und wie konntest du sie überwinden?

Yasmo: Naja, man macht halt einfach immer weiter, bleibt neugierig und lernt nie aus. Ich glaub, in der Aktion, im Machen, in der Bewegung lernt man am meisten und das beginnt beim Schreiben von Musik, geht übers Aufnehmen, übers Live Spielen bis hin zur Distribution und Urheberrecht. Wenn man gerne nerdet, und ich tu das gerne, lernt man sehr viel. 

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„Als ich angefangen habe, gab es VERA, die Vertrauensstelle im BMKOES noch nicht, aber ich bin froh, dass es sie jetzt gibt.“

In welcher Form wurdest auf deinem Karriereweg unterstützt? Wo hättest du dir (mehr) Unterstützung gewünscht?

Yasmo: Ich wurde eindeutig von den verschiedenen Szenen, in denen ich mich bewege, unterstützt. Vor allem hat da der intersektionale Feminismus seine Finger im Spiel, besonders wenn es darum geht Solidarität aktiv zu leben. Als ich angefangen habe, gab es VERA, die Vertrauensstelle im BMKOES noch nicht, aber ich bin froh, dass es sie jetzt gibt.

Hattest du selbst passende Role-Models in deinem Umfeld, an denen du dich orientieren konntest?

Yasmo: Ja, ohne Mieze Medusa, mit der ich Ende April ein gemeinsames Buch rausbringe, wäre ich nicht da wo ich bin. 

Welche Role-Models gibt es in Hinblick auf Frauen im Musikbusiness aktuell? Was kannst du selbst weitergeben?

Yasmo: Wer mich kennt, weiß, dass ich sehr umtriebig bin und mich in vielen Bereichen bewege, ergo auch Einblick in einige Strukturen habe. Viele Künstler:innen wissen, sie können mich einfach anrufen, oder mir schreiben, wenn sie Hilfe brauchen, und wenn ich überfragt bin , schick ich sie dann zum mica

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Welche Rolle spielt das Alter für dich?

Yasmo: Alter spielt für mich kaum eine Rolle, aber natürlich ist mir klar, dass unerfahrenere Menschen leichter ausgebeutet werden können, da schau ich dann schon meistens in einer völligen Bevormundung eigentlich, ob eh alles passt. 

Was würdest du dir für eine diversere Musikszene wünschen?

Yasmo: Den Willen, diese abzubilden und ein Ende der kommerziellen Ignoranz, die sich selbst erfolgreich erhält und unglaublich langweilig ist.

Welche Fragen wurden dir häufig gestellt, die einem Mann niemals gestellt werden würden?

Yasmo: Wie ist es so als Frau? Welche Fragen kriegst du, die ein Mann nicht bekommt? Well:)

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Links:
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