Zentrale Tätigkeiten des ÖKB sind Information und Beratung für Mitglieder (z. B. KünstlerInnen-Sozialversicherungsgesetz, (Urheber-)Recht, Steuerfragen, Verlagsverträge, Honorarrichtsätze für Auftragskompositionen, KomponistInnen-Datenbank, Workshops zur Weiterbildung), Standesvertretung in kulturellen und politischen Gremien, nationale und internationale Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Organisation und Durchführung zahlreicher Projekte wie Konzerte, Kompositionswettbewerbe, Musikvermittlungsprojekte, nachhaltige Nachwuchsförderung und Workshops. Da darf zum Jubiläum natürlich auch ein Symposion nicht fehlen: Am 15. und 16. Juni findet das Symposion „Wien modern? – Reflexionen zur aktuellen Musik“ im Schönberg-Saal des Konzerthauses statt, das der Österreichische Komponistenbund in Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften/Institut für kunst-und musikhistorische Forschungen veranstaltet.
Das Symposium „Neue Musik – heute?“ ist Teil der Reihe Musik.Neu – 3 Symposien, veranstaltet von mica – music austria (Oktober 2012), ÖKB (Mai 2013) und IGNM (November 2013) und Kooperationspartnern. Anschließend an die Buchpräsentation von dem von Hartmut Krones herausgegebenem Band „100 Jahre Österreichischer Komponistenbund 1913-2013“ wird über die unterschiedlichen Aspekte des Neuen diskutiert: Während Wolfgang Welsch stellt die ästhetische Situation der Gegenwart dar, wird auch die historische und historisch werdende Komponente des Neuen behandelt, so etwa in den Vorträgen von Angelika Silberbauer zur „Huldigung des „Neu-Gewesenen“ – über Werkbegriff und Selbstreproduktion“, Gerhard R. Koch über „Die Toten und die Lebenden. Das neue Altern der neuen Musik – Zur Nekrophilie im Fortschritt“ oder Wolfgang Andreas Schultz über „Avantgarde – zur Archäologie eines historischen Phänomens“. Dass Neue Musik je nach Sozialisation auch als unangenehm empfunden wird, behandelt Christoph Reuter auf psychoakustischer Ebene in seinem Vortrag „Nasty Noises – Eigenschaften und Wirkungen unangenehmer Klänge“. Während ungewohnte Klänge zur Zeiten der Entstehung des ÖKB noch veritable Skandale ausgelöst haben, scheint von der Macht der Masse in Konzerten inzwischen keine widerstrebende Kraft mehr auszugehen. Nach dem „Skandal heute?“ geht Dieter Torkewitz auf die Suche. Ob Neue Musik überhaupt erwünscht ist, dieser provokativen Fragestellung widmet sich ein erster Round Table. Von Geschichte und Gegenwart der Musik (etwa auch der Filmmusik, wie Rainer Fabich zu berichten weiß) ausgehend stellt sich aber auch die Frage nach der Zukunft: Wie diese für das Musiktheater bestellt sein könnte, behandelt Reinhard Karger. Nachdem Melanie Unseld Einblicke in die spezifische Rolle von weiblichen Vertretern gibt, widmen sich zwei Diskussionsrunden den lebenspraktischen Aspekten des KomponistInnendaseins unter dem Titel „Werk – Wert – Verwertung“.
Heinz Rögl