Axel Wolph – LVOE – 13 Months, 13 Songs

Dass es Axel Wolph versteht, klasse Songs aus dem Ärmel zu schütteln, ist eigentlich hinlänglich bekannt. Man höre sich nur durch seine bislang vier Veröffentlichungen, auf denen der aus Linz stammende Singer-Songwriter auf eindrucksvolle Art vorexerziert hat, wie man Popmusik mit Tiefgang und Qualität auflädt. Nicht anders verhält es sich auf seinem nun erscheinenden fünften Solo-Album „LVOE – 13 Months, 13 Songs“ (United Indies). Jeden hippen und angesagten Mainstream-Zug einmal mehr an sich vorbeifahren lassend, hat sich Axel Wolph dazu entschlossen, seine eigene Vorstellung des handgemachten Pop zu verwirklichen, eine, die ihren Spannungsgehalt vor allem auch aus dem Umstand bezieht, dass der musikalischen Vielfalt keinerlei Riegel vorgeschoben wird. Präsentiert wird „LVOE – 13 Months, 13 Songs“ am 23. Juli im Casino Baumgarten in Wien.

Worin sich Axel Wolph wahrlich in keinem Moment zu üben versucht, sind Wiederholungen. Vielmehr scheint es so, als hätte sich der vielbeschäftigte und umtriebige Musiker dieses Mal das Motto „Abwechslung“ ganz groß auf die Fahnen geschrieben. Denn das, was die zwischen Los Angeles und Wien entstandenen Songs auszeichnet, ist, dass sie im Stil allesamt sehr unterschiedlich erklingen. Von ordentlich rockig, über beschwingt poppig und lässig cool bis hin zu nachdenklich melancholisch drückt sich Axel Wolph auf eine sehr mannigfaltige Weise aus. Er schlüpft quasi in die Rolle eines musikalischen Chamäleons mit vielen, vielen Ideen, das, egal in welcher Richtung es sich auch bewegt, weiß, wie man die verschiedenen Ingredienzen in einem packenden, facettenreichen und vor allem sehr stimmungsvollen Gesamtsound aufgehen lässt.

Axel Wolph – Peace, Love & Ice-Cream by mica

Die Nummern auf „LVOE – 13 Months, 13 Songs“ besitzen allesamt Hitqualität, ohne dabei aber, und das ist das besonders Schöne an ihnen, allzu sehr auf eine anbiedernde Radiotauglichkeit getrimmt zu sein. Jede banale Seichtheit wird von dem Liedermacher gekonnt im weiten Bogen umschifft, was sich auch dadurch äußert, dass er der Musik wirklich alle Zeit gibt, sich in ihrer Emotionalität und Tiefe voll zu entfalten. Überhaupt muss man dem gesamten Album eine sehr persönliche und intime Note attestieren, sind die Lieder doch, wie der Singer-Songwriter selbst auch zugibt, in der „turbulentesten Zeit seines Lebens“ entstanden. Man spürt regelrecht die Freuden, die Zweifel, den Optimismus und die Nachdenklichkeit, die ihn in den letzten Jahren begleitet und geprägt haben.

Zusammenfassend kann man durchaus sagen, dass Axel Wolph mit „LVOE – 13 Months, 13 Songs“ ein mehr als starkes Stück Musik gelungen ist, eines, das von Mal zu Mal wächst und auch nach vielen Durchläufen immer noch zu gefallen weiß. Wer sich für anspruchsvolle und vor allem eigenständige Popmusik begeistern kann, sollte dieses Album auf alle Fälle einer intensiven Gehörprobe unterziehen. (mt)

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