Es ist mehr als ein weiteres Festival, das am 18. und 19. Oktober im brut/Konzerthaus von der Gesellschaft für Neue Musik (IGNM Österreich) und der igKultur organisiert wird. Der Rahmen althergebrachter Konzerte wird nicht nur ein oder zwei Mal kokettierend überschritten. Intermedialität, die Suche nach Ausdrucksformen jenseits genormter Kategorien, ist hier Programm. Elektronische Musik, Video-Projektionen und Performances verschiedenster Bands und Musikformationen werden in ein spannendes Gesamtkonzept mit einbezogen. Die KünstlerInnen werden beim aNOther Festival dazu angehalten, ihre angestammten Positionen einmal zu verlassen, um sich in einem disziplinübergreifenden Kontext zu verwirklichen.
Das iranisch-österreichische Künstlerinnenduo Betsabeh Aghamiri und Gerald Grestenberger schaffen mit ihrem Raumkonzept die Szene für Lesungen, Konzerte, Videos, Improvisationen, und was sonst alles noch an diesen Abenden zu sehen, hören und spüren sein wird. Die verschiedenen Ausgangspositionen der KünstlerInnen zeigen sich schon am ersten Abend: Gerald Resch, dessen stringente Tonsprache die Grenzen zwischen Komplexität und Einfachheit auflöst, steht eher für den Typus des klassischen Komponisten. Die Künstlerin Yui He verbindet performative Aspekte, Video-Kunst und Klang. Und die Tänzerin Andrea Nagl improvisiert tanzend „Instand Compositions“. Am Samstag gesellt sich noch musikalisch anspruchsvoller Clubsound vertreten durch bonaNza dazu.
Es kann mir Spannung erwartet werden, was bei dem Experiment, die Kunst vieler unterschiedlichster KünstlerInnen in einem Raum emulgieren zu lassen, herauskommt. Der Eintritt ist übrigens ein persönliches Geschenk – Lassen Sie sich was einfallen!
Philip Röggla
Das gesamte Programm unter www.anotherfestival.org
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